Inkontinenz und Blasenschwäche beim Hund

Auf einmal ist sie da, die Lache auf dem Boden, die verdächtig nach Urin riecht. Kommt dies häufiger vor, handelt es sich wohl um Inkontinenz und Blasenschwäche beim Hund.
Alter Hund am Meer

Blasenschwäche: häufig sind ältere Hunde betroffen / © ikostudio – depositphotos.com

Was ist Inkontinenz beim Hund?

Bei Inkontinenz handelt es sich um unbeabsichtigten und oftmals auch unbemerkten Harnverlust. Die Menge variiert zwischen einigen Tropfen bis hin zur großen Lache. Der Harnverlust geschieht meist im Schlaf oder beim Aufstehen.

Besonders von Inkontinenz und Blasenschwäche betroffen sind Hündinnen, da ihr Harnleiter kürzer ist als der von Rüden. Doch auch die Größe hat Einfluss auf die Blasenfunktion. So sind große Hunde über 20 kg wesentlich häufiger betroffen. Doch auch so manche Rassen neigen zu Blasenschwäche und Inkontinenz. So zum Beispiel Boxer oder auch Riesenschnauzer.

Ursachen für Hunde-Inkontinenz

Die Ursachen für Hunde-Inkontinenz sind vielfältig. So kann die Blasenschwäche unter anderem begründet sein durch

  • eine kürzliche Kastration
  • (starkes) anhaltendes Übergewicht
  • das hohe Alter (bei Senioren)
  • Bildung von Blasentumoren
  • entstandene Blasenpolypen
  • vorhandene Harnsteine
  • Blasen-Missbildungen
  • Verletzung der Blasen-Nerven
  • andere Krankheiten
  • Verhaltensproblemen

Werden Hündinnen kastriert, kann dies durch die Hormonveränderungen eine Inkontinenz begünstigen. Der gesunkene Östrogenspiegel zusammen mit einer Lockerung des Bindegewebes, welche auch den Harnblasen-Schließmuskel betrifft, sind in diesem Fall der Grund für die Blasenschwäche. Liegt die Ursache in der Kastration, wird die Inkontinenz Harnröhrensphinkter-Inkompetenz genannt. Auch Übergewicht beim Hund kann eine Blasenschwäche fördern. Meist ist dies der Fall, wenn es sich um eine Harnröhrensphinkter-Inkompetenz handelt.

Bei Inkontinenz-erzeugenden Verhaltensproblemen handelt es sich meist um große Unterwürfigkeit. Doch auch im Alter verändert sich das Verhalten. Die Hunde leiden unter Schmerzen, bewegen sich weniger oder zeigen eine kognitive Dysfunktion.

Auch Tumore in den Harnwegen oder der Blase können der Grund für die Hunde-Inkontinenz sein. Ebenso Harnsteine oder auch Polypen. Missbildungen der Blase sind meist bei jungen Hunden Ursache für die Blasenschwäche.

Zudem kann auch eine Schädigung der Blasennerven für Blasenschwäche beim Hund sorgen. So zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall oder einen Unfall.

Erkrankungen der Leber, Nierenschäden oder auch Diabetes oder Morbus Cushing können ursächlich für Inkontinenz sein. Medikamente, welche für die Behandlung verschiedenster Krankheiten eingesetzt werden, können ebenfalls Blasenschwäche begünstigen.

Kann man einer Inkontinenz denn vorbeugen? Nein, leider ist es nicht möglich, Inkontinenz und Blasenschwäche beim Hund vorzubeugen. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können einen Teil dazu beitragen, dass der Hund ein gesundes Leben führt. Tritt im Alter jedoch eine Inkontinenz auf, so ist diese eher bereits vorprogrammiert gewesen und war somit nicht zu verhindern.

Was tun bei Inkontinenz und Blasenschwäche beim Hund?

Besteht der Verdacht, dass beim geliebten Vierbeiner eine Inkontinenz vorliegt, ist der erste Gang zum Tierarzt das einzig richtige. Schließlich muss die Ursache für die Blasenschwäche abgeklärt und dem Tier geholfen werden.

Der Tierarztbesuch hat oberste Priorität. Doch noch etwas ist von enormer Wichtigkeit: als Hundehalter trotz Urinpfützen liebevoll und gelassen zu bleiben. Der Hund macht es schließlich nicht absichtlich und meint es auch nicht böse. Als Notfallplan eignen sich auch Pipimatten, die es im Tierfachmarkt unter anderem für Welpen zu kaufen gibt oder auch ein Katzenklo.

Zudem sollte der Hundebesitzer auf die Signale seines vierbeinigen Freundes achten. Unruhe und das Laufen zur Tür sind gute Hinweise darauf, dass der Hund urinieren muss und es nicht lange halten kann. Vor allem bei alten Hunden kann der Drang sich lösen zu müssen zunehmen. Daran muss sich der Halter anpassen und seinen Tagesablauf entsprechend umstrukturieren. So sollten mit alten Hunden keine ausgedehnten Spaziergänge mehr unternommen werden, sondern besser mehrere kürzere Runden.

Wichtig ist zudem eine verstärkte Fellpflege bei Inkontinenz und Blasenschwäche beim Hund. Ansonsten kann es durch den Urin auf der Haut zu wunder Haut kommen. Durch ständiges Lecken des Hundes in diesem Bereich kann es zudem auch zu sogenannten Leck-Ekzemen kommen.

Hilfsmittel bei inkontinenten Hunden

In den Tierbedarfsläden gibt es zahlreiche Hilfsmittel für inkontinente Hunde. So zum Beispiel

  • Hundewindeln
  • Inkontinenzmatten
  • Hundeklappen
  • spezielle Kräutermischungen

Mit Sicherheit wird der geliebte Vierbeiner auf Hundewindeln nicht erfreut reagieren, doch sind sie ein sehr effektives Hilfsmittel bei blasengeschwächten Hunden. Vor allem bei Besuchen außerhalb der eigenen vier Wände sind Windeln für den Hund eine gute Option. Allerdings sollten die Hundewindeln nicht permanent angewandt werden, sondern wirklich nur in Ausnahmefällen.

Besser für zu Hause sind Inkontinenzmatten für Hunde. Sie sind aus denselben Materialien hergestellt, wie die Hundewindeln, absorbieren den Urin und speichern ihn in ihrem Inneren.

Für all jene Hundehalter, die über einen eigenen Garten verfügen, ist eine Hundeklappe ein wahrer Segen. Schließlich ermöglicht sie es, dass der geliebte Vierbeiner bei einem dringenden Bedürfnis jederzeit selbst in den umzäunten Garten kann, um sich dort zu erleichtern.

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Inkontinenz beim geliebten Vierbeiner. Ist die Ursache ausgemacht und handelt es sich „lediglich“ um altersbedingten Harnverlust, so können spezielle Naturprodukte unterstützend wirken. Unsere Empfehlung aus eigener Erfahrung: das Blase-Fit für Hunde von Provital.

Fazit zur Blasenschwäche

Inkontinenz und Blasenschwäche beim Hund kann viele Ursachen haben. Wichtig ist, diese von einem Tierarzt abklären zu lassen. Ist beispielsweise eine Krankheit der Grund für den Urinverlust, kann das Problem durch Behandlung der Krankheit behoben werden.

Und selbst, wenn die Inkontinenz des Hundes dauerhaft ist, finden sich in Tierbedarfsshops zahlreiche Hilfsmittel von der Hundewindel bis hin zur Inkontinenzmatte. So können urinfeuchte Hundebetten oder auch urinbesprenkelter Fußboden schnell und einfach vermieden werden.

Das wichtigste ist jedoch ein stets liebevoller und ruhiger Umgang mit dem Vierbeiner. Trotz Blasenschwäche und den etwaigen dazugehörenden Unfällen. Und sich stets bewusst zu sein, dass die Inkontinenz keine böse Absicht des Hundes ist. Und sich stets bewusst zu sein, dass die Inkontinenz keine böse Absicht des Hundes ist.

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