Urlaub mit Hund: Das müssen Sie wissen

Es ist für viele Hundebesitzer eine Selbstverständlichkeit ihren Hund mit in den Urlaub zu nehmen. Dabei gibt es einiges zu beachten und für die Hunde braucht es ebenso einiges an Gepäck, wie für die Menschen auch. Auf diese Weise kann garantiert werden, dass die Reise für Hund und Mensch gleichermaßen bequem und stressfrei abläuft und alle zusammen den Urlaub als Erholung sehen können.
Urlaub mit Hund am Strand

Urlaub mit Hund am Strand / Foto: damedeeso – depositphotos.com

So sichern Sie Ihren Hund im Auto

Es gibt verschiedene Wege den Vierbeiner im Auto zu transportieren. Es muss aber immer darauf geachtet werden, dass er gut gesichert ist und die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Soll der Hund nicht im Kofferraum sitzen, sondern auf der Rückbank seinen Platz finden, verschafft ihm eine aufblasbare Rücksitz-Verbreiterung mehr Komfort. Die Verbreiterung kann über die gesamte Breite oder nur über eine Hälfte der Rückbank erfolgen. Wenn also nur die Seite hinter Beifahrer oder nur hinter dem Fahrer verbreitert werden soll, ist diese Möglichkeit perfekt. Einfach die Verbreiterung aufblasen und zwischen Vordersitz und Rücksitzbank einklemmen.

Als Alternative zur aufblasbaren Sitzvergrößerung bieten sich spezielle Hundesitze fürs Auto an. Der Hund muss aber stets durch ein Halsband und einen speziellen Gurt gesichert werden. Die passenden Leinen gibt es im Handel. Sie haben den normalen Karabiner, der am Halsband des Hundes befestigt wird und am anderen Ende das Stück, das in den vorhandenen Halter vom Sicherheitsgurt eingesteckt wird.

Transportboxen für das Auto

Kleine Hunde können ebenfalls gut in einer Transporttasche mitgenommen werden. Diese kann auf der Rückbank oder im Kofferraum stehen und muss sicher verankert werden. Wackelt sie zu sehr in Kurven oder beim Anfahren oder Abbremsen, wird der Hund sie kein weiteres Mal annehmen.

Neben den Transporttaschen gibt es auch Transportboxen, die noch sicherer für Hunde sind. Sie können genau passend für Autos ausgewählt werden. Ebenfalls sind sie in manchen Fällen geeignet, auf der Rückbank zu stehen.

Bei den Boxen gilt es ganz genauso, dass sie fest fixiert werden müssen, damit die Hunde wirklich sicher und komfortabel reisen können. Die Box oder Tasche muss so groß sein, dass der Hund stehen und sich umdrehen kann. Sie muss also entsprechend groß ausgesucht werden.

Die Boxen sind nicht ganz billig, aber wer keine Strafe riskieren möchte, sollte die Investition tätigen. Alternativ geht auch, den Hund in den Kofferraum zu setzen und den Fahrgastraum mit einem Gitter oder Netz abzutrennen. Der Hund muss während der Fahrt jedoch stets ordentlich gesichert sein.

Im Kofferraum selbst ist der Hund in den meisten Fällen nicht gesichert. Es ist extrem wichtig, dass der Hund gut gesichert im Auto mitfährt. Zum einen wird es für den Vierbeiner sehr gefährlich, wenn er nicht gesichert ist, zum anderen auch für die Insassen. Wer seine Fellnase ungesichert mitnimmt, riskiert eine hohe Geldstrafe und gegebenenfalls Punkte in der Verkehrssünderkartei Flensburg.

Hund im Kofferraum

Den Hund nur gut gesichert im Auto mitnehmen / © alebloshka – depositphotos.com

Namensschilder für den Hund

Möchte sich der Hund die neue Umgebung am Urlausort selbst einmal anschauen, ist es gut, wenn er ein Halsband oder Geschirr trägt, das Namen des Hundes und Besitzers sowie einer Telefonnummer aufgestickt hat. Alternativ geht auch ein kleiner Anhänger mit den Daten.

Die sicherste Variante ist, den Hund mit einem Micro-Chip beim Tierarzt chippen zu lassen. Ganz wichtig ist, dass er dann bei einer Haustierzentrale registriert wird. Das geht nicht mit dem Setzen des Chips automatisch. Durch Auslesen des Chips kann der Besitzer schnell ausfindig gemacht werden.

Die Fütterung des Hundes im Urlaub

Reisenäpfe sind für die Reise ein wichtiges Utensil, die keinesfalls fehlen dürfen. Ein Reisenapf lässt sich zusammenfalten und ist damit leicht zu verstauen. Er besteht aus wasserdichtem Nylonmaterial und ist gut zu säubern. In den Reisenäpfen kann Wasser und Futter gleichermaßen gut angeboten werden.

Auf jeden Fall muss für den Hund sein gewohntes Futter eingepackt werden. Futterumstellungen beim Hund sollten immer über einen längeren Zeitraum erfolgen. Gibt es jetzt am Urlaubsort nicht genau das Futter, das der Vierbeiner gewohnt ist, muss sein Futter in ausreichender Menge mitgenommen werden.

Viele Hunde reagieren mit Durchfall und anderen Problemen auf neues Futter. Am Urlaubsort hat der Hund direkt mit vielen neuen und aufregenden Eindrücken zu tun, die sich bei sensiblen Tieren auch mit Durchfall äußern können. Wenn jetzt auch noch ein neues Futter dazukommt, hat der Hund nicht viel Erholung im Urlaub. Und die Halter auch nicht wirklich. Einen Unterschied gibt es bei Barfern. Wenn Ihr Hund durch Rohfleischnahrung ernährt wird, so gibt es verschiedene Möglichkeiten der Ernährung im Urlaub.

Urlaubs-Alternativen bei der Rohfleischfütterung (BARF)

Wenn Sie Ihren Hund mit Trockenfutter ernähren, so wird es kein Problem sein, Ihren Hund auch im Urlaub weiter damit zu ernähren. Die Ernährung mit Nassfutter wird etwas mehr Gewicht einnehmen, sollte jedoch auch im Urlaub leicht von der Hand gehen. Doch wie sieht es mit dem Barfen im Urlaub aus? Ist eine Ernährung durch Rohfleisch in Kombination mit einem entspannten Urlaub überhaupt möglich?

Für Barfer gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihre Hund auch im Urlaub weiterhin artgerecht zu ernähren. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass das Futter direkt vor Ort zubereitet wird. Dies ist jedoch mit einem erhöhten Aufwand verbunden und raubt einem die kostbare Urlaubszeit.

Ein Umstieg auf ein Trockenfutter kommt für viele nicht in Frage, da dies für viele keine artgerechte Ernährung darstellt. Des Weiteren wäre eine kurzfristige Umstellung wahrscheinlich ohnehin mit Verdauungsproblemen verbunden.

Eine Möglichkeit wäre es, das Futter bereits im Vorfeld zuzubereiten. Hier haben Sie die Arbeit im Vorfeld und können im Urlaub entspannen. Wichtig ist jedoch, dass das Futter gefroren transportiert werden kann. Des Weiteren sollte auch vor Ort eine Gefriertruhe vorhanden sein, damit das Futter täglich frisch aufgetaut und zubereitet werden kann.

Eine andere Möglichkeit, auf welche viele Hundebesitzer zurückgreifen, ist der kurzzeitige Umstieg auf ein hochwertiges Nassfutter. Wir haben verschiedene Anbieter mit unserem Hund probiert und können einen Blick auf unseren Nassfutter Test empfehlen. Die Umstellung von Barf auf ein hochwertiges Hundefutter mit hohem Fleischanteil ist in der Regel mit keinen Problemen verbunden.

Ganz neu auf dem Markt bieten einige Hersteller auch gefriergetrocknetes Fleisch an. Dieses kann wunderbar transportiert werden und ermöglicht Barfern einen entspannten Urlaub.

Hund im Auto sichern

Den Hund sicher im Auto transportieren / © Amaviael – depositphotos.com

Gesundheitliche Gefahren im Urlaub

Wer überlegt seinen Hund ins Mittelmeergebiet mitzunehmen, sollte ein paar Dinge beachten. Dort gibt es zahlreiche Infektionskrankheiten, welche in Deutschland nicht verbreitet sind. Verschiedene Überträger wie Mücken, Parasiten, Zecken oder Sandfliegen sind in der Regel dafür verantwortlich.

Leishmanien, Babesien, Dirofilarien und Ehrlichien gehören zu den wichtigsten Krankheitserregern an die gedacht werden müssen. In Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich, Portugal und Griechenland gilt besondere Vorsicht für den Vierbeiner.

Es ist auch zu überlegen, ob sich der Hund wirklich wohlfühlt. Natürlich möchte er gerne bei seinen Menschen sein, aber kommt er auch gut mit der meist großen Hitze zurecht? An vielen Stränden sind keine Hunde erlaubt, daher kann er auch nicht das Meer zum Abkühlen nutzen. Abgesehen davon ist Salzwasser für Hunde nicht gut, wenn sie auf die Idee kommen, davon zu trinken. Eine Hundepension, Familie oder Nachbarn kümmern sich bestimmt gerne um den Hund, während Sie im Urlaub sind.

Sollten sich Symptome bemerkbar machen, das auf eine der Krankheiten deuten kann, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Sandfliegen übertragen die Parasiten Leishmanien. Die Schmarotzer bahnen sich ihren Weg von der Einstichstelle unter der Haut bis in die inneren Organe und breiten sich dort aus. Eine mögliche Infektion lässt sich durch ein spezielles Halsband mit Insektenschutzmitteln verhindern. Die Halsbänder sind beim Tierarzt erhältlich und sollen Parasiten fernhalten.

Symptome und Behandlung der Krankheiten

Appetitlosigkeit und schlecht heilende Einstichstellen sind Symptome für Leishmaniose. Es können Schuppen, Hautrötungen und Haarausfall an Nasenrücken, Ohrspitzen und um die Augen und Knoten unter der Haut dazukommen. Leidet ein Hund an Appetitlosigkeit, hat aber keine Einstichstelle, kann es auch einfach an der Hitze liegen, dass er nicht fressen mag. Aber generell gilt, lieber einmal mehr zum Tierarzt, als einmal zu wenig.

Babesien werden von einer bestimmten Zeckenart übertragen. Sie befallen die roten Blutkörperchen und vermehren sich dort. Das führt zur Zerstörung von Blutzellen, die eine Blutarmut zur Folge haben. Hier ist eine Zeckenprophylaxe und bestimmte Medikamente der beste Schutz. Bei Babesiose leiden Hunde unter hohem Fieber und Appetitlosigkeit. Zudem wirken betroffene Hunde schnell matt. Durch den erhöhten Blutkörperchen Verfall ist der Urin oft dunkel gefärbt. Weiter können Bewegungsstörungen, die bis zu Lähmungen gehen können, Atemnot und Entzündungen von Maul oder Augen dazukommen. Ohne Behandlung stirbt ein Hund mit Babesiose innerhalb weniger Tage.

Dirofilarien werden durch Stechmücken übertragen. Die Herzwürmer befallen das Blutsystem. Sie können eine Länge von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Sie siedeln sich in der rechten Herzkammer und Nähe der Lunge an. Es kommt zu einer eingeschränkten Herzfunktion. Noch dazu bekommt der Hund in vielen Fällen Atemnot und einen chronischen Husten. Eine Larvenprophylaxe vor und nach dem Urlaub sollte vom Tierarzt durchgeführt werden, damit der Hund diese schwere Krankheit nicht bekommt.

Schöne Urlaube mit Hund

Es gibt verschiedene Urlaube, auf denen der Hund ein guter Begleiter ist. Doch nicht bei allen Urlauben ist es praktisch, den Hund dabei zu haben. Sobald das Urlaubsziel nur über einen Flug erreichbar ist, sollte der Hund für den Dauer des Urlaubs am besten in einer Pension oder bei Freunden untergebracht werden. Doch welche Urlaube sollte man mit seinem Liebling unbedingt gemacht haben?
  • Der Strandurlaub: für Norddeutsche ist die Küste kein weiter Weg und auch die Autofahrt sollte mit dem Hund kein Problem sein. Aber auch aus Süddeutschland lässt es sich wunderbar ans Mittelmeer fahren. Wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind, so sind ebenfalls entferntere Strände kein Problem. Die meisten Hunde lieben den weiten Strand und das große Meer. Sie sollten unbedingt einen leeren Strand, am besten jedoch einen gekennzeichneten Hundestrand aufsuchen. Ansonsten droht Ihnen eine Strafe oder Sie müssen den Hund an der Leine führen.
  • Ein Wanderurlaub: es gibt verschiedene Arten von Wanderurlauben. Bei größeren und aktiven Rassen ist ein Wanderurlaub in den Bergen besonders schön. Aber auch lange Tagestouren oder geführte Wanderwege sind ein schönes Ziel für einen Urlaub mit dem Hund.
  • Urlaub in Skandinavien: ein besonders schönes Ziel für die gesamte Familie ist Skandinavien. Eine geeignete Unterkunft – für die ganze Familie und den Vierbeiner – sind Ferienhäuser. Diese gibt es in Dänemark und Südschweden wie Sand am Meer. In Norwegen ist die Rundfahrt mit dem Wohnmobil die beste Variante, um gleichzeitig das Land zu sehen.
Mit dem Hund wandern gehen

Schöner Wanderurlaub mit dem Hund / © Ivankmit – depositphotos.com

Fazit zum Urlaub mit dem Hund

Natürlich möchte jeder seinen Urlaub mit seinem Vierbeiner genießen und sich nicht mit solchen Themen herumschlagen. Um einen unbeschwerten Urlaub genießen zu können, sollte sich dennoch jeder im Vorfeld damit auseinandersetzen, um schnell reagieren zu können. Wichtig ist auch, sich vorab mit der Umgebung des Urlaubsortes vertraut zu machen. Zu erfahren, wo eine Tierklinik oder ein Tierarzt zu finden sind, wäre beispielsweise gut. So muss im Notfall nicht erst gesucht werden.

Die Vorbereitung auf den Urlaub ist das A&O – wenn Sie an alles gedacht haben, dann können Sie sich auf eine wunderbare Zeit freuen. Denn Hunde lieben es mit ihren Menschen zusammen zu sein und Zeit zu verbringen. Im Urlaub können sich die Besitzer meist ausgiebig um den Vierbeiner kümmern, viele tolle Wanderungen mit ihm unternehmen, fremde Gegenden erkunden und eine schöne Zeit haben. So haben Menschen und Hund einen tollen und erholsamen Urlaub.[/su_note]

Auf dem Weg zum Tierarzt, unterwegs in den Urlaub oder einfach nur zum Gassigehen: Hundehalter nehmen ihren Hund immer häufiger mit. Doch was viele nicht wissen: ein solcher Transport birgt viele Gefahren. Wie Sie Ihre Vierbeiner beim Autofahren optimal schützen, erklärt Ihnen dieser Ratgeber.
1 Erfahrungsbericht
  1. Wir haben am Wochenende unseren Sommerurlaub gebucht. Zum ersten Mal geht es mit Hund auf die Reise. Bei unseren letzten Reisen haben wir unsere beiden Vierbeiner immer bei Freunden untergebracht. Da unser Senior im Winter leider verstorben ist, versuchen wir es diesen Sommer mit einem Hund. Es geht für zwei Wochen in den Urlaub nach Langeoog. Eigentlich barfen wir unsere Hunde – wir werden aber für die Zeit auf ein Nassfutter zurückgreifen. Das haben unsere Hunde bei Freunden auch immer bekommen. Wir sind gespannt, was uns erwartet!

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