Wasserrute bei Hunden: Ursachen, Symptome, Heilung

Die Wasserrute oder auch Kokzygeale Myopathe, ist eine neurologische Erkrankung des Hundes. Bislang ist diese Erkrankung noch nicht ausreichend erforscht, um wirklich feststellen zu können, warum Hunde darunter leiden können. Die Erkrankung ist sehr selten, daher wurde noch nicht ausreichend darüber geforscht.
Golden Retriever im Wasser

Golden Retriever sind bekannt für ihre Wasserliebe / © VolodymyrBur – depositphotos.com

Die Ursachen der Wasserrute

Meist tritt diese Erkrankung plötzlich und unvorhersehbar auf. Oftmals nach dem Spielen im kalten Wasser oder nach dem Jagen bei kalten Wetterbedingungen leiden die Vierbeiner darunter. Es liegt also nicht an der Rasse, sondern eher an den Vorlieben oder Aufgaben.

Vor allem Jagdhunde sind davon betroffen, da sie oftmals lange bei kalten Temperaturen warten müssen und plötzlich losrennen sollen. Auch Golden Retriever oder Labradore sind davon betroffen, da sie bekanntlich Wasser lieben.

Eine mögliche Ursache, von der derzeit ausgegangen wird, ist eine Durchblutungsstörung in der Schwanzmuskulatur. Die Muskulatur wird vorübergehend geschädigt und der Schwanz des Hundes ist wie gelähmt. Weitere Theorien sind: eine Stauchung des Schwanzwirbels oder Entzündungen. Um genauere Ursachen nennen zu können, muss dieser Erkrankung erst noch weiter erforscht werden.

Was sind die Symptome bei einer Wasserrute?

Das bekannteste Symptom: der Schwanzansatz wird nach oben getragen, der Rest ist schlaff und hängt nach unten. Zudem ist der Ansatz oftmals schmerzempfindlich. Zustande kommen diese Symptome, da die Muskulatur nicht mehr durchblutet wird. Meist wollen die Hunde nicht mehr sitzen oder gar springen und der Hund setzt sich nur seitlich im sogenannten Welpensitz hin.

Die meisten Vierbeiner werden sehr unruhig sein, sich ständig den Schwanz knabbern oder daran lecken und werden es vermeiden Kot oder Urin abzusetzen. Die Hunde haben starke Schmerzen und können auch aggressiv werden, wenn der Schwanz angefasst wird. Es handelt sich hier nicht um eine dauerhafte Erkrankung. Oftmals ist nach einigen Tagen alles wieder okay. Doch die Erkrankung kann auch mehrmals hintereinander auftreten.

Welche Hunderassen sind besonders betroffen?

Meist sind die Rassen: Labrador, Setter, Golden Retriever, Beagle und Jagdhunde betroffen. Es ist bisher allerdings nicht bekannt, ob es sich wirklich um ein Problem bei den Rassen handelt oder eher darum,  was die Hunde gerne machen, schwimmen oder jagen. Hunde zwischen wenigen Monaten und neun Jahren können daran erkranken und dies auch mehrmals. Rüden sind statistisch gesehen häufiger betroffen als Hündinnen.

Jäger mit Jagdhund

Jagdhunde haben oft mit der Wasserrute zu kämpfen / © DmitryPoch – depositphotos.com

Die Diagnose

Die Diagnose kann vermutlich nur ein Tierarzt stellen, nachdem er den Hund genau untersucht hat und andere Ursachen ausgeschlossen wurden. Eine Blutuntersuchung oder auch ein Check der Muskelaktivität können Aufschluss bringen. Ein Muskelenzym ist bei der Erkrankung erhöht und dadurch lässt sich relativ schnell feststellen, worum es sich genau handelt.

Es müssen Brüche, Nervenschädigungen oder auch ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen werden, da hier die Symptome ganz ähnlich sein können. Auch röntgen oder ein MRT können Aufschluss bringen. Natürlich sollten langfristige Schäden immer vermieden werden und auch eine falsche Diagnose kann fatale Folgen haben.

Wie sollte der Hund bei einer Wasserrute behandelt werden?

Der Hund verspürt bei einer Wasserrute sehr große Schmerzen. Daher werden meist entzündungshemmende Schmerzmittel verabreicht. Auch Wärme, Ruhe, eine Wärmelampe oder ein Kirschkernkissen können Linderung verschaffen. Der Hund sollte unbedingt einige Tage geschont werden, damit sich die Wasserrute wieder zurückbilden kann.

Zudem kann Physiotherapie helfen, um die volle Beweglichkeit wiederherzustellen. Es kann nämlich vorkommen, dass eine unnatürliche Schwanzhaltung zurückbleibt. Ein Tierarzt ist bei der Wasserrute unbedingt nötig, denn alleine oder auf Verdacht sollte sie nicht behandelt werden. Auch wenn man denkt, dass man es vielleicht könnte. Natürlich könnte es sich auch um eine völlig andere Erkrankung handeln und dies muss abgeklärt werden. Schmerzmittel sind im Falle einer Erkrankung in der Regel sehr zu empfehlen, doch sollten sie nicht auf eigene Faust und zudem nur mit Bedacht verabreicht werden.

Wie kann einer Wasserrute vorgebeugt werden?

Selbstverständlich sollte für jeden Hundebesitzer sein, dass Hunde, welche jagen sollen, auch gut trainiert werden. Die Ausdauer und die Anstrengung sollte nur langsam gesteigert werden. Denn ein gut trainierter Hund ist Erfahrungsberichten zufolge nicht so anfällig für eine Wasserrute. Wenn das Wetter sehr kalt ist, dann den Vierbeiner abtrocknen und einen warmen Platz zu Hause anbieten, vielleicht mit einer Decke.

Auch zu kleine Transportboxen können eine Ursache sein. Diese unbedingt vermeiden. Wichtig ist hierbei auch: zu kaltes Wasser, zu warmes Wasser und anstrengende Jagden können zur Wasserrute führen. Also wenn möglich, solche Dinge vermeiden. Außerdem spielt der Trainingszustand des Hundes immer eine sehr wichtige Rolle. Ein fitter Hund, ist seltener davon betroffen als ein eher träger Artgenosse.

Bekannt ist die Wasserrute schon sehr lange und auch noch unter vielen anderen Namen bekannt: Hammelschwanz, Cold Tail Symptome, Dead Tail. Die Krankheit ist jedoch so gut wie noch nicht erforscht. Bisher weiß man also nur, dass der Hund über einige Tage über starke Schmerzen im Schwanz leidet, dieser nicht bewegt werden kann und Entzündungen in den Muskeln vorliegen können. Die Schmerzen sind teilweise so schlimm, dass der Vierbeiner sehr aggressiv werden kann.

Die derzeit häufigste Erklärung ist, dass ein Muskelschaden die Ursache für die Wasserrute ist. Wahrscheinlich wird die Muskulatur der Rute schlecht durchblutet oder auch ein physischer Muskelschaden ist dafür verantwortlich. Zudem können Muskelfaserrisse vorliegen. Diese Theorie wird dadurch unterstützt, dass das Creatininase im Blut deutlich erhöht ist.

Aktiver Hund in den Wiesen

Kann Bewegung eine Wasserrute vorbeugen? / Foto: Ksuksann – depositphotos.com

Fazit zur Wasserrute bei Hunden

Bei der Wasserrute handelt es sich um eine schmerzvolle Erkrankung der Rute des Hundes. Nach wenigen Tagen ist die Erkrankung in der Regel ausgeheilt und der Hund ist wieder voll beweglich. Doch während der Erkrankung leidet der Vierbeiner unter starken Schmerzen. Damit auf Nummer sicher gegangen werden kann, dass der geliebte Hund wirklich unter der Wasserrute leidet, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, da auch andere Erkrankungen daran Schuld sein können.

Schmerzmittel sind während der Zeit vermutlich unverzichtbar, sollten allerdings niemals ohne den Rat des Tierarztes verabreicht werden. Um dem Ganzen vorzubeugen, sollte der Hund gut trainiert sein. Doch auch zu kaltes Wasser oder zu warmes Wasser sollten vermieden werden. Und es ist wichtig, dass der Vierbeiner nach einem Bad im Fluss oder See gut abgetrocknet wird.

Zudem ist ein warmes Plätzchen zu Hause immer wichtig. Auch bei kalten Temperaturen sollte der Hund nicht zu lange im Freien verharren müssen. Sollte dies der Fall sein, dann sollte der Vierbeiner sich vorab gut aufwärmen. Helfen kann gegen die Wasserrute eine Schmerztherapie, Wärme, Kirschkernkissen oder auch Physiotherapie. Hunde können mehrmals daran erkranken, meist bleiben hierbei zum Glück jedoch keine Folgeschäden.

Was sind Ihre Erfahrungen mit der Wasserrute? Welche Ursachen vermuten Sie? Wir freuen uns über Ihre geteilten Erfahrungen in den Kommentaren unter diesem Beitrag!

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