Zahnstein und Zahnpflege bei Hunden

Wie der Mensch kommt auch der Hund ohne Zähne zur Welt. Die Milchzähnchen brechen zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche durch. Die kleinen, spitzen Zähnchen werden dann nach ca. 6 Monaten gegen das bleibende Gebiss getauscht. Dieses besteht aus insgesamt 42 Zähnen, nämlich 12 Schneidezähnen, vier Fangzähnen und 26 Backenzähnen.

Wie kommt es zu Zahnproblemen beim Hund?

Fütterungsbedingte Zahnschäden können entweder mechanisch oder durch die Zusammensetzung bedingt sein. Durch sehr harte Knochen und Kauartikel kann es zur Beschädigung des Zahns in Form von Rissen und Absplitterungen kommen. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn der Zahnbelag bereits im Vorfeld angegriffen ist.

Die Entstehung von Zahnbelägen und Zahnstein steht in Zusammenhang mit bakteriellen Belägen auf dem Zahnschmelz. Hierbei wurde beobachtet, dass das Risiko für bakterielle Beläge in direktem Zusammenhang mit dem Kohlenhydratanteil der Nahrung steht. Durch die Einlagerung von Mineralstoffen wird aus dem Zahnbelag schließlich Zahnstein. Die Bildung wird durch genetische Faktoren, die Speichelzusammensetzung, den pH-Wert der Maulhöhle und vermehrtes Maulatmen begünstigt. Karies kommt beim Hund im Gegensatz zum Menschen kaum vor, jedoch erhöht sich das Risiko durch die Fütterung von Süßigkeiten oder stark zuckerhaltigen Futtermitteln.

Starker Zahnstein auch zur Entstehung einer Parodontitis beitragen. Hierbei lösen bakterielle Enzyme und Antigene eine Entzündung des Zahnfleisches und später auch des Zahnhalteapparates aus. Letzterer wird dadurch zerstört, was Zahnverlust zur Folge hat. Auch auf den gesamten Organismus hat eine solche anhaltende Entzündungsreaktion eine schwächende Wirkung und kann weitere Beschwerden nach sich ziehen.

Kontrolle der Hundezähne durch Tierarzt

Zu empfehlen: Regelmäßige Zahnkontrollen beim Tierarzt © luckybusiness

Richtige Zahnpflege ist das A & O

Hat sich Zahnstein einmal manifestiert, lässt sich dieser nur in der Tierarztpraxis häufig unter Narkose wieder entfernen. Idealerweise beginnen Hundebesitzer*innen daher bereits im Welpenalter, ihren Hund an die Zahnpflege zur Prophylaxe zu gewöhnen. So lernt der Hund, dass die Prozedur völlig harmlos ist, und wird diese sogar gerne mitmachen. Spezielle Hundezahnbürsten, Baumwollhandschuhe und die geeignete Zahnpaste finden Hundehalter*innen im gut sortierten Fachhandel oder im Internet.

Zu Beginn muss der Hund Zahnbürste und Zahnpaste erst kennenlernen. Dies funktioniert am besten, wenn er die Zahnpaste kosten kann, indem mit gewaschenen Fingern ein wenig Paste im Maul verteilt wird. Lässt der Vierbeiner sich diesen Vorgang gefallen, kann man auf den Baumwollhandschuh und später langsam auf die Zahnbürste umsteigen. In jedem Fall ist eine regelmäßige Zahnpflege notwendig, das heißt mindestens einmal wöchentlich. Zusätzlich sollte das Hundegebiss regelmäßig beim Tierarztbesuch kontrolliert werden.

Spielerische Zahnhygiene

Beliebt bei Hunden und auch den Halter*innen sind die zahlreichen Kauprodukte. Snacks in vielen unterschiedlichen Varianten schmecken den Tieren nicht nur, sondern helfen bei der Zahnpflege. Zusätzlich beinhalten sie oft Stoffe, die gegen schlechten Atem helfen sollen. Daneben gibt es spezielles Dentalspielzeug. Es besteht aus fester Baumwolle oder auch Gummi. Beim Spielen werden die Zähne und das Zahnfleisch massiert und Beläge abgerieben.

Regelmäßige Knochenfütterung oder die Gabe von Kauartikeln wirkt präventiv gegen die Entstehung von Zahnproblemen. Den größten Effekt auf die Zahngesundheit hat jedoch nachweislich das Zähneputzen.

Ein gesundes und gepflegtes Hundegebiss

Ein gesundes und gepflegtes Hundegebiss © loriklaszlo

Hilft Trockenfutter gegen Zahnstein?

Ein jeder Hundebesitzer wird dieses Märchen der Futtermittelindustrie schon einmal gehört haben: Trockenfutter verhindert die Bildung von Zahnstein. Dabei gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die diese These bestätigen. In unserem Beitrag zu Mythen über Hunde haben wir dieses Thema ebenfalls aufgegriffen.

Tatsächlich gibt es sogar zwei Aspekte, die gegen die Annahme sprechen. Wie bereits zuvor erwähnt, begünstigt ein hoher Kohlehydratanteil im Futter die Entstehung bakterieller Beläge auf den Zähnen. Trockenfutter enthalten herstellungsbedingt deutlich mehr Kohlehydrate als Nassfutter, der Anteil liegt bei etwa 40-60 %. Weiterhin gilt der Hund als sogenannter Schlingfresser. Naturgemäß reißt er große Stücke aus dem Beutetier heraus und schluckt diese unzerkaut ab. Das Scherengebiss des Hundes ist in seinem Aufbau und seiner Funktion nicht auf langes Kauen ausgelegt, daher findet selbst bei einer Trockenfütterung nur eine minimale Reibung des Futters an den Zähnen statt. Die besonders wichtigen Regionen nahe dem Zahnhals werden von den Futterkroketten nicht erreicht.

Zahnsteinbildung bei Ernährung durch Nassfutter?

Einen Mythos haben wir nun schon aus der Welt geschafft. Es kursiert jedoch auch der gegenläufige Irrglaube, dass Nassfutter die Zahnsteinbildung fördern würde. Auch hierfür gibt es bislang keine wissenschaftlichen Belege. Es ist somit nicht nachgewiesen, dass mit Nassfutter gefütterte Hunde häufiger an Zahnstein leiden als bei Trockenfütterung.

Bildung von Zahnstein vorbeugen

In erster Linie ist die regelmäßige Zahnpflege die beste Waffe gegen Zahnprobleme. Aber auch eine artgerechte und naturbelassene Ernährung ohne Zuckerzusatz spielt eine wichtige Rolle. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit Naturprodukte ergänzend zur Nahrung zu geben.

Eine ausbalancierte Nahrung sorgt für einen gesunden Verdauungstrakt und stabilen pH-Wert des Speichels. Unsere Empfehlung für ein hochwertiges Nassfutter mit ausgewogener und naturbelassener Zusammensetzung ist das Anifit Nassfutter. Ein positiver Nebeneffekt: Eine naturbelassene Kost reduziert den Mundgeruch des Hundes.

Ein wirksames und hilfreiches Mittel gegen Zahnstein sind Enzyme. Während der Aufnahme des Futters sorgen Enzyme dafür, dass Zahnbelag abgebaut wird oder sich gar nicht erst bildet. Unsere Empfehlung ist das Produkt PRO Dentax von Anifit. Ein Naturprodukt mit „Enzym-Power gegen Zahnbelag und Zahnstein“. Die Nahrungsergänzung enthält einen Mix aus Seealgen, welche als natürlicher Entferner von Zahnbelägen gelten.

Fazit zur Zahnpflege bei Hunden

Die richtige Zahnpflege bei Hunden erfordert eine regelmäßige Kontrolle und eine natürliche Vorbeugung. Hat sich der Zahnstein erst einmal gebildet und lässt sich nur noch operativ entfernen, empfiehlt sich der Gang zum Tierarzt. Besprechen Sie dort, wie Sie in Zukunft das Problem Zahnstein aus der Welt schaffen können. Besonders hohen Stellenwert hat jedoch eine gesunde und artgerechte Ernährung Ihres Vierbeiners. Daher kann ein Blick auf die Verpackung des aktuellen Futters sinnvoll sein. Ist das Futter gesund für meinen Hund? Vielleicht empfiehlt sich ein Wechsel zu einem hochwertigen Nassfutter.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie entstehen Zahnbelag und Zahnstein beim Hund?

Ursache für unschöne Verfärbungen auf dem Zähnen sind bakterielle Beläge auf dem Zahnschmelz. Durch die Einlagerung von Mineralstoffen bildet sich aus dem Zahnbelag schließlich Zahnstein. Als Risikofaktoren gelten eine kohlenhydratreiche Ernährung, genetische Veranlagung, der pH-Wert des Speichels und verstärkte Maulatmung.

Mein Hund hat Zahnbelag. Was kann ich tun?

Eine regelmäßige Zahnpflege ist das A und O für gesunde Zähne. Hierbei hat das Zähneputzen den größten Effekt, aber auch natürliche Kauartikel oder spezielles Dentalspielzeug können unterstützend angeboten werden. Hat sich bereits Zahnstein gebildet, so muss dieser professionell vom Tierarzt entfernt werden.

Wir freuen uns über jeden Kommentar!

Hinterlasse einen Kommentar

Hundefutter Test 2024
Logo