​Wie sinnvoll ist eine vegetarische​/vegane Hundeernährung?

Es ist ein kontroverses Thema unter Tierärzten und Tierhaltern, ob ein Hund vegan oder vegetarisch ernährt werden kann. Während einige Hundehalter aus ethischen oder auch aus gesundheitlichen Gründen eine pflanzliche Ernährung für ihren Vierbeiner bevorzugen, gibt es auch Bedenken, was die Nährstoffversorgung des Vierbeiners betrifft. Und auch die Verträglichkeit einer rein pflanzlichen Ernährung bei Hunden muss natürlich bedacht werden.

Vegane / Vegetarische Ernährung beim Hund

Kurz & knapp: vegetarische/vegane Hundeernährung

➔ Die Entscheidung, ob du deinen Hund vegan oder vegetarisch ernähren willst, obliegt allein dir. Doch es ist wichtig zu wissen, dass vegane bzw. vegetarische Hundeernährung umstritten ist, da hier primär ethische und gesundheitliche Überlegungen im Vordergrund stehen.

➔ Vegane und vegetarische Hundeernährung basiert auf pflanzlichen Proteinquellen. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr ist somit dabei äußerst wichtig.

➔ Der Unterschied zwischen vegetarisch und vegan liegt darin, dass vegetarische Ernährung den Verzehr von Fleisch ausschließt, während vegane Ernährung alle tierischen Produkte aus dem Futterplan ausschließt.

➔ Dein Hund benötigt bestimmte Nährstoffe, welche hauptsächlich in tierischen Produkten enthalten sind. Aus diesem Grund solltest du vor der Ernährungsumstellung auf vegetarisch oder vegan unbedingt Rücksprache mit einem Ernährungsberater halten. Denn es ist eine sorgfältige Planung und Beratung notwendig, da eine unzureichend geplante vegetarische oder vegane Ernährung Risiken für deinen Hund birgt.

➔ Die potenziellen Vorteile einer pflanzlichen Hundeernährung sind die Vermeidung von allergischen Reaktionen, der Umweltschutz und eine verbesserte Gewichtskontrolle.

➔ Die möglichen Gefahren einer veganen oder vegetarischen Hundeernährung sind Mängel an essenziellen Nährstoffen, Verdauungsprobleme sowie Schwierigkeiten bei der Nährstoffaufnahme.

➔ Eine langfristige vegane oder vegetarische Ernährung deines Hundes ohne angemessene Nahrungsergänzung kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen.

Wie sinnvoll ist eine vegetarische/vegane Ernährung?

Die Frage, ob eine vegetarische oder vegane Ernährung von Hunden sowohl ethisch vertretbar als auch gesundheitlich sinnvoll ist, ist in der Tierhaltung ein kontroverses Thema. Denn während einige Hundehalter aus gesundheitlichen oder aus ethischen Gründen eine rein pflanzliche Ernährung ihres Vierbeiners bevorzugen, gibt es durchaus auch Bedenken im Bezug auf eine solche Ernährungsform. Diese betreffen dabei vor allem die Verträglichkeit der rein pflanzlichen Ernährung für den Hund als auch die Nährstoffversorgung.

Unterschiede: vegetarisch vs. vegan

Die erste Frage, die hinsichtlich der pflanzlichen Hundeernährung geklärt werden muss ist, ob auf vegetarisch oder vegan umgestellt werden soll. Doch was genau ist eigentlich der Unterschied? Der Hauptunterschied zwischen vegan und vegetarisch liegt - wie bei uns Menschen auch - in den konsumierten Lebensmitteln:

➔ Vegetarisch: Bei vegetarischer Ernährung wird auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte verzichtet. Andere tierische Produkte wie Eier sind jedoch weiterhin erlaubt.

➔ Vegan: Bei veganer Ernährung wird ebenfalls auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte verzichtet. Jedoch zudem auch auf jegliche andere tierische Produkte wie Eier, Milchprodukte und Honig.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass die vegetarische Ernährung Fleisch ausschließt, die vegane Ernährung sämtliche tierische Produkte ausschließt. Bei beiden Ernährungsweisen ist jedoch wichtig, dass darauf geachtet wird, dass dein Hund dennoch alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Ist eine vegetarische/vegane Ernährung sinnvoll?

Fakt ist, Hunde sind von Natur aus primär Fleischfresser. Somit benötigen sie für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden bestimmte Nährstoffe, welche hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und auch Innereien vorkommen. Zu diesen wichtigen Nährstoffen zählen Aminosäuren, Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Proteine und Vitamin B12. Diese Nährstoffe sind für die Hunde-Gesundheit unerlässlich.

Wenn du also erwägst, deinen Hund vegan oder vegetarisch zu ernähren, musst du dabei folgende Punkte beachten:

➔ Nicht ohne Fachwissen: Bevor du die Ernährung deines Hundes umstellen, ist es wichtig, mit deinem Tierarzt oder einem Ernährungsexperten darüber zu sprechen.

➔ Die individuellen Bedürfnisse deines Hundes: Jede Fellnase ist anders und hat individuelle Nährstoffbedürfnisse. Einige Hunde vertragen eine vegane oder vegetarische Ernährung gut, während andere Vierbeiner Probleme damit haben. Eine Zufuhr von Nahrungsergänzungen ist angebracht, sollte aber auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.

➔ Die Qualität der Nahrung: Wenn du dich dafür entscheidest, deinen Hund vegetarisch oder vegan zu ernähren, stelle sicher, dass er hochwertige pflanzliche Proteinquellen erhält und alle notwendigen Nährstoffe unbedingt in ausreichender Menge bekommt.

Letztendlich liegt es an jedem Tierhalter selbst zu entscheiden, welche Ernährungsform er für seinen Hund bevorzugt. Das wichtigste dabei sollte jedoch stets die Gesundheit des Vierbeiners sein. Und keinesfalls alleine die Wünsche des Hundehalters.

Vorteile einer vegetarischen/veganen Hundeernährung

Wird die vegane bzw. vegetarische Ernährung des Hundes sorgfältig geplant und vorsichtig umgesetzt, kann sie durchaus einige potenzielle Vorteile bieten. So zum Beispiel:

Allergien und Unverträglichkeiten: So manche Hunde reagieren allergisch auf bestimmte tierische Proteine. Eine pflanzliche Ernährung kann in diesen Fällen durchaus bei der Vermeidung allergischer Reaktionen helfen.

➔ Gesundheitsvorteile: Eine ausgewogene vegetarische oder vegane Ernährung kann (!) die Gesundheit deines Hundes unterstützen. Wenn sie reich an Antioxidantien, Ballaststoffen und anderen wichtigen Nährstoffen ist.

➔ Gewichtskontrolle: Eine gut geplante vegane oder vegetarische Hundeernährung kann (!) dazu beitragen, das Gewicht deines Hundes zu kontrollieren und Übergewicht zu vermeiden.

➔ Ethik und Umweltbewusstsein: Viele Hundehalter entscheiden sich aus ethischen Gründen für eine vegetarische oder vegane Ernährung für ihren Vierbeiner. Schlichtweg, um die Ausbeutung von Tieren zu vermeiden und so einen Beitrag zum Tierschutz und zum Umweltschutz zu leisten.

➔ Umstellung auf alternative Proteinquellen: Es gibt inzwischen eine Vielzahl von hochwertigen pflanzlichen Proteinquellen. So zum Beispiel Linsen, Quinoa und Kichererbsen. Sie alle können eine gesunde Alternative zu tierischen Proteinen darstellen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine rein vegane oder vegetarische Ernährung nicht für alle Hunde geeignet ist. Aus diesem Grund muss eine Futterumstellung auf diese Ernährungsweisen sorgfältig geplant werden, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind. Eine Futterumstellung auf eine pflanzliche Ernährung in enger Zusammenarbeit mit einem Tierarzt wird dringend empfohlen.

Gefahren einer vegetarischen bzw. veganen Hundeernährung

Wird die vegane bzw. vegetarische Ernährung für Hunde nicht sorgfältig geplant und umgesetzt, kann sie durchaus Gefahren mit sich bringen. So zum Beispiel:

➔ Mangel an essenziellen Nährstoffen: Fleisch enthält für deinen Hund wichtige Nährstoffe. Proteine, Eisen, Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B12. Diese sind für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Vierbeiners unerlässlich. Eine rein pflanzliche Ernährung des Hundes kann somit zu Mangelerscheinungen führen, wenn diese wichtigen Nährstoffe nicht durch alternative Quellen ergänzt werden. Und dies in ausreichender Menge.

➔ Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Nährstoffen: Hinzu kommt, dass einige Nährstoffe, wie beispielsweise Eisen und auch Vitamin B12, aus tierischen Quellen besser vom Körper aufgenommen werden als aus pflanzlichen Quellen. Auch deshalb kann es zu einer unzureichenden Versorgung mit diesen wichtigen Nährstoffen kommen, wenn du deinen Hund vegan oder vegetarisch ernährst.

➔ Verdauungsprobleme: Das Verdauungssystem der Hunde ist auf den Verzehr von Fleisch ausgelegt. Eine plötzliche Umstellung auf eine fleischlose oder vegane Ernährung kann somit zu Verdauungsproblemen führen. Also zu Blähungen, Durchfall oder Magenbeschwerden.

➔ Gesundheitliche Probleme im Laufe der Zeit: Eine langfristige vegane oder vegetarische Hundeernährung ohne die angemessene Zugabe von Nahrungsergänzungsmittel kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bei deinem Hund führen. Beispielsweise zu Muskelschwäche, neurologischen Störungen und Immunschwäche. Einige dieser Probleme zeigen sich erst zeitlich verzögert, sodass es unter Umständen bereits zu spät für eine Heilung sein kann, wenn die ersten Symptome sichtbar werden. Dies gilt jedoch grundsätzlich für jede fehlerhafte Ernährung.

Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass eine Ernährung von Hunde auf vegetarischer oder veganer Basis nicht grundsätzlich falsch ist. Jedoch erfordert sie eine sorgfältige Planung und eine umfassende Beratung durch einen Fachmann bzw. durch eine Fachfrau. Nur dann kann sichergestellt werden, dass alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge im Futter enthalten sind und es zu keinerlei gesundheitlichen Risiken oder gar Problemen kommt.

Unsere Einschätzung von 1a-hundefutter.de

Wir haben versucht, unsere persönliche Meinung gegenüber einer veganen/vegetarischen Hundeernährung beim Schreiben dieses Ratgebers außen vor zu lassen. Vorenthalten wollen wir euch unsere Ansichten jedoch nicht, daher folgt hier unsere persönliche Einschätzung zum Thema.

Es kann durchaus sinnvoll sein, einen Allergie-geplagten Hund vollständig auf eine vegetarische Ernährung umzustellen. So würden wir eine Ergänzung mit beispielswiese Quark oder Eiern durchaus in Betracht ziehen. Eine vegane Ernährung ist in der Umsetzung wohl einiges schwieriger, aber auch hier können einige Proteinquellen durchaus in ihrer Wertigkeit mit ihren tierischen Alternativen mithalten.

Darüber hinaus handelt es sich bei unseren Hunden um keine Allesfresser. Aufgrund der Domestizierung unserer Hunde, kann man sie durchaus als Carni-Omnivoren bezeichnen, also quasi als Fleisch-Allesfresser. In erster Linie sollten somit weiterhin tierische Proteine auf dem Speiseplan des Hundes stehen. Denn sowohl das Gebiss als auch der gesamte Verdauungstrakt deuten bis heute unverändert auf eine Fleisch-basierte Ernährung hin.

Unsere Hunde - ohne erkennbare gesundheitliche Gründe - dennoch auf eine vegane oder vegetarische Ernährung umzustellen, ist in unseren Augen ein Schritt in Richtung der Vermenschlichung unserer Hunde. Wenngleich eine vegetarische/vegane gesunde Ernährung möglich erscheint, kommt diese keiner natürlichen Ernährung des Hundes nahe.

Zusammenfassend spricht nichts gegen einen wöchentlichen Vegan- oder Veggie-Day, um sowohl der Umwelt als auch dem Hund etwas Gutes zu tun. Als dauerhafte Alternative eignet sich jedoch weder eine vegane noch eine vegetarische Hundeernährung, wenn man seinen Hund artgerecht und naturnah ernähren möchte. Unsere persönlichen Empfehlungen und Testsieger findest du in unserem Hundefutter Test. Wenn du mehr über eine gesunde Hundeernährung erfahren möchtest, empfehlen wir dir unser Buch und unseren Ratgeber, mit vielen weiteren Hundethemen.

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