Rassen-Hundefutter: spezifisches Futter für jede Hunderasse?
Das passende Hundefutter für jede Rasse. Gibt es das überhaupt? Oder anders gefragt: benötigt jeder Hund ein rassespezifisches Hundefutter? Was spricht dafür und was dagegen? Wir gehen der Frage auf den Grund.
➥ Das spricht für ein rassespezifisches Hundefutter
Angenommen ein jeder Hund benötigt das für seine Rasse bestimmte Hundefutter. Lassen wir die Problematik eines Mischlingshundes mal außen vor, so würde jeder Mopshalter ein Mops Hundefutter kaufen müssen, während jeder Besitzer eines Golden Retrievers zum passenden Golden Retriever Hundefutter greift. Und so weiter.
Das würde bedeuten, dass der individuelle Bedarf eines jeweiligen Hundes in erster Linie von seiner Rasse abhängt. Andere Faktoren, die bei der richtigen Futterwahl eine Rolle spielen, werden dann jedoch außer Acht gelassen. Dazu zählen zum Beispiel das Alter, die Gesundheit, das (Ideal-)Gewicht und etwaige Unverträglichkeiten oder Allergien des Hundes.
Verallgemeinern wir eine Rasse und gehen davon aus, dass jeder Hund einer Rasse die gleichen Bedürfnisse hat, so ergibt ein rassespezifisches Hundefutter durchaus Sinn. Ein Labrador neigt, nicht zuletzt aufgrund des Fressverhaltens, zu Übergewicht. Ein Border Collie hingegen ist sehr aktiv unterwegs, hat demzufolge einen erhöhten Energiebedarf. Eine Französische Bulldogge neigt zu Unverträglichkeiten und Allergien, sollte demzufolge ein hypoallergenes Hundefutter bekommen. Dalmatiner, benötigen aufgrund eines Gendefekts in der Regel eine purinarme Ernährung. Und so weiter.
Was wir damit sagen wollen: jede Rasse hat rassetypische Eigenschaften, welche einen Einfluss auf die Ernährung haben können. Beschränkt man sich auf diesen Faktor, so ergibt es durchaus Sinn, ein rassespezifisches Hundefutter zu kaufen.
➥ Das spricht gegen ein rassespezifisches Hundefutter
Fakt ist: jeder Hund ist verschieden. Es ist somit vollkommen unlogisch, dass jeder Pudel die gleichen ernährungsphysiologischen Bedürfnisse hat, wie alle anderen Pudel. Die Wahl eines rassespezifischen Hundefutters würde viel wichtigere Faktoren außer Acht lassen, die bei der Futterwahl eine relevante Rolle spielen.
Nur weil Labradore zu Übergewicht neigen, bedeutet dies nicht, dass es bei jedem Labrador so ist. Und nur weil Border Collies als sportlich aktiv gelten, heißt es nicht, dass jeder Collie auch gleich so gehalten wird. Auch gibt es Französische Bulldoggen, welche Gluten vertragen und unter keinerlei Allergien leiden.
Was wäre, wenn man das Futter nicht von der Rasse, sondern von anderen relevanten Faktoren abhängig machen würde? Von Faktoren wie der Aktivität, dem Alter, dem Gewicht und der Gesundheit des Hundes. Auch hier verallgemeinern wir beispielhaft.
- Aktivere Hunde haben unabhängig ihrer Rasse einen erhöhten Energiebedarf. Man könnte ein Futter für aktive Hunde füttern. Oder man deckt durch eine erhöhte Futtermenge oder Flocken und gesunden Ölen den erhöhten Bedarf ab.
- Ältere Hunde haben einen verlangsamten Stoffwechsel und sind weniger aktiv. Man könnte ein Futter für Senioren füttern. Entgegenwirken könnte man aber auch mit kleineren Portionen, weniger Futter und Nahrungsergänzungen, wie der Bierhefe, um einer Unterversorgung an Nährstoffen entgegenzuwirken.
- Übergewichtigen Hunden könnte man ein spezielles Diätfutter servieren. Alternativ berechnet man die tatsächlich benötigte Futtermenge, verzichtet auf Dickmacher, wählt ein gesundes Futter ohne Getreide und achtet auf eine fettarme Ernährung.
Es muss nicht immer ein spezifisches Futter her. Die Basis einer artgerechten und gesunden Hundeernährung ist zumeist dieselbe. Zwar gibt es Unterschiede, die sich auch aufgrund der Rasse, des Alters, der Aktivität und das Gewichtes ergeben, jedoch lassen sich diese häufig durch eine Anpassung der Fütterung beheben.