Darmflora stärken: Morosche Karottensuppe, Präbiotika und Probiotika

Die Morosche Karottensuppe oder auch Karottensuppe nach Moro ist eine schmackhafte Mahlzeit für den Hund und auch das Herrchen oder Frauchen. Doch so schön eine gemeinsame Mahlzeit auch ist, es geht noch besser: die Morosche Karottensuppe für den Hund ist auch ein bewährtes Hausmittel. Auch Präbiotika und Probiotika können beim Aufbau und Erhalt einer gesunden Darmflora helfen.
Hund mit Karotten

Karotten sind gesund für Hunde / © dvorak.vero – depositphotos.com

Morosche Karottensuppe

Die heilsame Suppe wurde benannt nach Professor Ernst Moro. Er entwickelte diese einfache, aber äußerst wirkungsvolle Rezeptur, um die Kindersterblichkeit aufgrund von Durchfall zu senken. Und hatte Erfolg damit. Und auch heute ist die schmackhafte Suppe ein beliebtes Hausmittel für den Mensch, aber eben auch für den Hund.

Der Grund für die gesunde Wirkung der Karottensuppe nach Moro sind neben den in Karotten enthaltenen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen vor allem die Oligogalakturonsäuren. Sie legen sich an die innere Darmwand und beschichten sie. Giardien und andere Durchfallauslöser können sich dadurch nicht im Darm einnisten und werden einfach und ohne Beschwerden ausgeschieden.

Um die Morosche Karottensuppe für den geliebten Vierbeiner noch etwas zu verfeinern, kann (separat) gekochtes Huhn der fertigen Suppe beigefügt werden.

Karottensuppe nach Moro darf dem Hund niemals heiß vorgesetzt werden. Die richtige Serviertemperatur ist ausschließlich Zimmertemperatur. Wichtig ist auch, dass die Portionen nicht zu groß sind und über den Tag verteilt werden. Wird dem Hund zusätzlich normales Futter gegeben, ist der ideale Zeitpunkt für die Morosche Karottensuppe 30 Minuten vor der Fütterung.

Extra-Tipp: Morosche Karottensuppe lässt sich sehr gut einfrieren. In kleinen Portionen eingefroren ist so stets Suppe zur Hand, wenn sie benötigt wird. Auch hier gilt beim Servieren: Zimmertemperatur!

Grundrezept & Zubereitung

Die Zutaten für ein Grundrezept sind denkbar einfach: Karotten, Wasser und Salz. Sollten beim Hund Nierenprobleme vorliegen, so sollte auf eine Zugabe von Salz verzichtet werden. In diesem Fall reichen Karotten und Wasser.

In etwa wird doppelt so viel Wasser benötigt, wie man an Karotten in den Topf gibt. Bei 500g Karotten benötigen Sie in etwa einen Liter Wasser und bei Bedarf bis zu einen Gramm Salz. Während des Kochens kann man gegebenenfalls immer etwas Wasser ergänzen und somit dafür sorgen, dass die Suppe weder anbrennt noch zu dickflüssig wird.

Schrittweise Zubereitung der Moroschen Karottensuppe

  1. handelsübliche Karotten, wenn möglich in Bio-Qualität zur Hand nehmen
  2. Karotten waschen, die Enden abtrennen und in grobe Stücke schneiden
  3. je nach Qualität und Zustand der Möhren auch schälen
  4. Karottenstücke in einen geeigneten Kochtopf geben
  5. ca. die doppelte Menge an Wasser zufügen
  6. den Inhalt aufkochen lassen
  7. Karotten 1,5 Stunden bei niedriger Hitze köcheln lassen
  8. während der langen Kochzeit immer wieder den Wasserstand kontrollieren und ggf. etwas Wasser nachgießen
  9. Kochwasser abgießen, aber in einer Schüssel auffangen
  10. Karotten mit dem Pürierstab zu Brei verarbeiten (je feiner, desto besser!)
  11. Kochwasser dem Karottenbrei zufügen
  12. Salz zufügen und gründlich verrühren
  13. Morosche Karottensuppe abkühlen lassen (ein kaltes Wasserbad kann helfen!)
  14. 30 Minuten vor der eigentlichen Mahlzeit servieren

Achtung! Liegen beim Hund Nierenprobleme vor, sollte auf die Zugabe von Salz verzichtet werden.

Unser Lesetipp für eine gesunde Hundeernährung

Das Buch Das 1×1 der artgerechten Hundeernährung enthält unter anderen auch ein Rezept, eine Anleitung und die Wirkungsweise der Moroschen Karottensuppe. Im Buch haben wir jedoch nicht nur dieses Thema aufgegriffen, sondern schreiben allgemein über eine gesunde und artgerechte Hundeernährung. Was gehört in ein gesundes Hundefutter? Wie lese ich eine Deklaration? Welche tierischen Zutaten gelten für meinen Hund als gut zu verdauen und welche Innereien sind viel mehr billige Füllstoffe? Auf diese und viele weitere Fragen liefert Ihnen unser Buch ausführliche und einfach erklärte Antworten.

Detailliertere Fakten zur Karottensuppe

Durch das lange Kochen der Karotten entsteht ein ganz spezielles Zuckermolekül, die Oligosaccharide. Dieses dockt sich quasi an die Darmwand an und blockiert dadurch die Andockstellen für gefährliche Einzeller. Hierzu zählen auch Giardien. Durch den Nahrungsbrei werden diese dann einfacher aus dem Darm transportiert und können ausgeschieden werden. Für eine optimale Wirkung empfiehlt man daher eine Fütterung von hochwertigem und gesundem Futter, in Kombination mit der Karottensuppe. Letztere wird knapp eine halbe Stunde vor der eigentlichen Mahlzeit gegeben.

Grundsätzlich gilt: je feiner die Karottensuppe püriert wird, desto besser kommen die Oligosaccharide an die Darmwand. Wichtig ist es zudem, dass sich ausreichend dieser Zuckermoleküle in der Suppe befinden. Dazu reicht es nicht schnell Karotten mit Wasser aufzukochen und diese in Windeseile zu pürieren. Planung ist auch hier die halbe Miete. Die Zubereitung inklusive der Kochzeit beträgt mindestens 2,5 Stunden. Denken Sie zudem daran, dass die Suppe erst abkühlen muss, bevor der Hund diese aufnehmen darf.

Grundsätzlich gilt also: die Gesundheit des Hundes sitzt im Darm. Eben wie bei uns Menschen. Umso wichtiger ist es, die Darmflora des geliebten Vierbeiners zu unterstützen. Beispielsweise gelingt dies häufig auch mit Präbiotika und Probiotika für einen gesunden Hunde-Darm.

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Nahrungsergänzungen für Hunde / © IgorVetushko – depositphotos.com

Allgemeines zur Darmflora

Im Darm befinden sich eine Vielzahl an Mikroorganismen. Sie zusammen bilden die Darmflora. Die Mikroorganismen sind äußerst wichtig für die Verdauung des Hundes. Schließlich helfen sie den körpereigenen Enzymen dabei, durch die Nahrung aufgenommene Stoffe aufzuspalten. Zudem schützen sie den Hundekörper vor krankheitsauslösenden Keimen.

Für eine geregelte Verdauung ist eine gesunde Darmflora unverzichtbar. Doch nicht nur das. Der Zustand der Darmflora wirkt sich auf die gesamte Gesundheit des Hundes aus. Im Speziellen auf das Immunsystem. So schätzt man, dass rund 80% der Gesundheit direkt oder indirekt durch den Darm gesteuert werden. Eine gesunde und sanierte Darmflora ist daher der Grundstein für ein gesundes und langes Hundeleben. Es ist zwar kein Rundumschutz gegen alle Krankheiten, Parasitenbefälle oder ähnliches, geschadet hat ein gestärktes Immunsystem sicherlich noch nicht.

Die Darmflora beeinflusst also unter anderem

  • die Verdauung des Futters
  • die Futterverwertung
  • die Leberbelastung
  • das Immunsystem
  • die Entwicklung von Allergien
  • die Entwicklung von Futterunverträglichkeiten
  • das Gewicht
  • die Stressresistenz und
  • die Entwicklung von Darmerkrankungen.

Was die Darmflora schädigen kann

Das Gleichgewicht der Hunde-Darmflora ist empfindlich. Es gibt viele Faktoren, welche die Darmflora schädigen können. So zum Beispiel

  • plötzliche Futterumstellung
  • Magen-Darm-Infekte
  • Allergien
  • Hundefutter mit hohem Eiweißgehalt
  • diverse andere Erkrankungen
  • Stress
  • Operationen

Eine Futterumstellung sollte stets mit Bedacht durchgeführt werden. Warum? Versetzen wir uns hierzu einmal in die Lage unserer Vierbeiner. Wenn man selbst seit Monaten oder gar Jahren mehrmals täglich das gleiche Essen serviert bekommen würde und plötzlich etwas anderes erhält, dann würde auch unsere Verdauung verrückt spielen. Dabei kann sowohl ein Wechsel zwischen Trocken- und Nassnahrung für Probleme sorgen als auch ein Wechsel der Marke bei gleicher Fütterungsart.

Entscheidend ist unter anderem der Fleischgehalt des neuen Futters. Fütterte man zuvor ein Futter mit einem Bruchteil an tierischen Proteinen und stellt dann abrupt auf ein hochwertiges Nassfutter mit über 70% Fleischgehalt um, sind Verdauungsprobleme quasi bereits vorprogrammiert. Es ist in etwa so, als würde man einem Veganer plötzlich ein Steak servieren. Daher ist es wichtig, dass eine Umstellung schonend und schrittweise vollzogen wird. Insbesondere dann, wenn sich zunächst alle Enzyme für eine optimale Verdauung bilden müssen. Die Darmflora und die gesamte Verdauung müssen sich also zunächst auf die neue Nahrung einstellen, dies geschieht nicht von einer zur nächsten Mahlzeit. Prä- und Probiotika können helfen, den Prozess einer Darmsanierung zu begleiten und die Umstellung zu erleichtern.

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Für eine gesunde Hunde-Darmflora: Präbiotika und Probiotika

Wenn es um den Schutz der Darmflora des Hundes geht, haben sich Präbiotika und Probiotika bewährt. Doch wo liegt hier der Unterschied?

Probiotika

Bei Probiotika handelt es sich um die positiven Mikroorganismen im Darm, also um sogenannte gute Darmbakterien. Wird Probiotika verabreicht, wirkt es sich positiv auf die Darmflora des Hundes aus. Zum Beispiel, indem es das Wachstum der wichtigen Laktobazillen fördert.

Präbiotika

Bei Präbiotika handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um die Nahrung des Probiotika. Es sind die Bestandteile der Nahrung, die der Hund alleine, also ohne die guten Darmbakterien, nicht verdauen könnte. Die Mikroorganismen verstoffwechseln diese Nahrungsbestandteile und erhalten dadurch ihre Energie. Die Folge ist ein Wachstum der guten Darmbakterien und dadurch eine verbesserte Gesundheit des Hundes.

Warum werden Probiotika und Präbiotika oft zusammen verabreicht?

Damit das Probiotikum sich positiv auf die Darmflora des Hundes und damit auf seine Gesundheit auswirken kann, sind gute Wachstumsbedingungen die Voraussetzung. Fehlen diese, kann das Probiotika die Darmflora nicht verbessern.

Aus diesem Grund wird eine kombinierte Gabe von Probiotika und Präbiotika bevorzugt. Denn dieses Synbiotikum schafft zugleich die benötigten günstigen Wachstumsbedingungen und sorgt somit für den gewünschten Effekt: die Verbesserung der Hunde-Gesundheit.

Wie lange Präbiotika und Probiotika verabreichen?

Eine allgemeine Empfehlung, wie lange Probiotika und Präbiotika gegeben werden sollen, gibt es nicht. Denn es ist jeweils Fallabhängig. Handelt es sich um akute Beschwerden, hat sich eine Gabe von ein bis zwei Wochen bewährt. Geht es um die Behandlung einer Immunschwäche oder einer bereits länger bestehenden Erkrankung des Verdauungstrakts sollte die Gabe auf vier Wochen verlängert werden. Mindestens acht Wochen sollten die Präparate gegeben werden, wenn es sich um chronische oder schwerere Erkrankungen des Darmtrakts handelt.

Darmflora stärken: ein Fazit
Durchfall ist mit der Moroschen Karottensuppe für den Hund gut zu behandeln. Die in ihr enthaltenen Oligogalakturonsäuren schützen den Darm und sorgen so für eine rasche Besserung. Sollte der Durchfall jedoch länger anhalten und sich trotz Suppengabe nicht bessern, ist der Gang zum Tierarzt Pflicht. Die Darmflora des Hundes ist wichtig für seine Gesundheit. Damit das empfindliche Gleichgewicht an Mikroorganismen gestärkt wird und Verdauungsproblemen und anderen Erkrankungen entgegengewirkt wird, empfiehlt sich die Gabe von Präbiotika und Probiotika.
5 Erfahrungsberichte
  1. Guten Tag,
    ich gebe täglich in Nassfutter zwei Esslöffel Morosche Karottensuppe mit hinein, da mein Dackel eine empfindliche Magenschleimhaut hat.
    Meine Frage dazu bitte:
    Kann ich Pro- und präbiotische Nahrungsergänzung (Pulver) mit in dieses Fressen mit den zwei Esslöffeln Morosuppe geben, oder sollte ich das Pulver besser separat geben?
    Danke für eine Antwort und lg,
    Nina

    • Hallo Nina, habe per Zufall Ihre Anfrage gelesen. Ich gebe auch die Morosuppe.
      So wie ich es gelernt habe, sollte die Moro-Suppe immer ca 30 min VOR dem Fressen gegeben werden, also nicht mit dem Futter zusammen. Vielleicht können Sie sich da ja nochmal vergewissern?! Nicht, dass die Wirkung sonst verpufft.
      Herzlicher Gruß, Silke

    • Da die Pulver auf natürlicher Basis sind, spricht in unseren Augen nichts gegen eine direkte Beimischung.

  2. Mein Schäferhund hat einen empfindlichen Magen und bekommt daher immer wenn er Durchfall hat, diese Suppe. Verfeinert mit etwas gekochtem Hühnerfleisch. Er hat sonst keine Sorgen mit seinem Futter, aber manchmal ist er etwas fix mit dem was so rumliegt. Einen Schäferhund ewig an der Leine geht ja auch nicht.
    Was mich interessiert, kann er die auch sonst permanent nehmen? Quasi prophylaktisch.

    • Hallo Bernd, je nachdem was du unter „permanent“ verstehst. Die Morosche Karottensuppe kann gut und gerne öfter serviert werden, sie ist aber kein Alleinfuttermittel oder etwas derartiges. Es gibt auch Darmsanierungen, welche mit unter das Futter gemischt werden könnten. Diese könnten danna auch gegebenenfalls dauerhaft gegeben werden, da das Alleinfuttermittel ja parallel dazu serviert wird.

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