Wichtige Vitamine in der Hundeernährung
Neben zahlreichen Mineralstoffen sind auch Vitamine ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Hundenahrung. Während Vitamine, genau wie alle weiteren Nährstoffe, in einem Alleinfuttermittel in ausgewogenem Verhältnis enthalten sein müssen, müssen Hundehalter*innen bei der Rohfütterung (kurz Barf) bestens Bescheid wissen, welche Vitamine der Nahrung gegebenenfalls zugefüttert werden müssen. Am besten verabreicht man seinem Hund ausschließlich natürliche Vitamine und keine synthetischen. Doch was sind Vitamine und wozu dienen sie dem Hund?
Bei Vitaminen handelt es sich um organische Verbindungen, die für Hunde grundsätzlich lebensnotwendig sind. Da der körpereigene Stoffwechsel nicht dazu in der Lage ist die notwendigen Vitamine selbst herzustellen, müssen diese zwangsläufig über die Nahrung aufgenommen werden. Eine ausgewogene Vitaminzufuhr stärkt das Immunsystem und ist essentiell für wichtige körperliche Funktionen, wie beispielsweise der Blutbildung und dem Zellaufbau. Auch in der Verdauung des Futters spielen Vitamine eine wichtige Rolle. So dienen Vitamine indirekt auch der Energiegewinnung, da Vitamine auch bei der Verwertung des Futter beteiligt sind.
Folgen eines Vitaminmangels
Ein Vitaminmangel kann zu ernsthaften Problemen beim Hund führen, wenn dieser für längere Zeit unentdeckt und unbehandelt bleibt. Ein großes Blutbild kann dabei helfen, einen etwaigen Mangel an Vitaminen festzustellen. Erste Anzeichen für einen Vitaminmangel könnten Abgeschlagenheit, Haarausfall und Hautirritationen sein. Zumeist ist das gesamte Immunsystem geschwächt und der Hund damit anfälliger für Krankheiten.
Eine weitere schwerwiegende Folge wäre Anämie (Blutarmut), da die Blutbildung gehemmt wird. Ebenfalls können Verdauungsprobleme auftreten, da der Körper nicht mehr dazu in der Lage ist, die Futterbestandteile (Proteine / Kohlenhydrate) zu verwerten. Durchfall kann die Folge dessen sein. Darüber hinaus kann ein langfristiger Mangel an Vitaminen auch zum Tod des Tieres führen. Zuvor zeigt der Hund jedoch in der Regel ernsthafte Mangelerscheinungen, die dem Halter bzw. der Halterin auffallen sollten.
Normalerweise leidet ein Hund nur selten an einem Vitaminmangel. Liegt keine Krankheit vor, welche den Mangel erklären würde, müsste die Nahrung verantwortlich für den Mangel sein und zu wenig Vitamine enthalten. Ein Alleinfutter enthält jedoch alle Nährstoffe und Vitamine, die der Hund benötigt.
In Absprache mit der behandelnden Tierarztpraxis kann ein Wechsel des Futters empfohlen werden. Sofern Sie auf der Suche nach einem artgerechten Hundefutter sind, empfehlen wir Ihnen unseren Hundefutter Test. Wir haben zahlreiche hochwertige Marken geprüft und in der Praxis für Sie getestet. Mit Sicherheit ist auch hier ein passendes Futter für Ihren Vierbeiner dabei. Nicht immer reicht ein Wechsel des Futters aus, um den Mangel zu beseitigen. Nicht selten wird die temporäre – teilweise auch dauerhafte – Gabe von Nahrungsergänzungen empfohlen. Bei auftretenden Symptomen können Verbraucher*innen hochwertige Futterergänzungsmittel zum Beispiel unkompliziert in der Shop-Apotheke kaufen. Eine Beimischung sollte jedoch am besten in Absprache mit Hundeernährungsberater*innen oder Tierärzt*innen erfolgen.
Hagebutten enthalten viel natürliches Vitamin C / © Shusha – depositphotos.com
Folgen einer Überdosierung
Auch eine Überdosierung an Vitaminen kann ernsthafte Folgen für den Vierbeiner haben. Da sich fettlösliche Vitamine auch im Körperfett des Hundes ansammeln können, ist ebenfalls eine Überdosierung bei einigen Vitaminen möglich. Hier sind Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K zu nennen.
Doch nicht bei allen Vitaminen ist eine Überdosierung zu befürchten. Handelt es sich um wasserlösliche Vitamine, welche in zu großen Mengen aufgenommen wurden, so besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Wasserlösliche Vitamine können vom Körper über den Urin ausgeschieden werden und sorgen somit eher selten für eine Überdosierung.
Aber Vorsicht: nur weil ein Vitamin als wasserlöslich gilt, heißt es nicht, dass dieses auch gleichzeitig unbedenklich ist. Beispielsweise gilt B12 als wasserlösliches Vitamin, welches bei einer Überdosierung dennoch zu gesundheitlichen Problemen führen kann, da es in der Leber gespeichert werden könnte.
Wichtige Vitamine für den Hund
Welche Vitamine spielen in der Hundeernährung eine wichtige Rolle? Gibt es Vitamine, welche bei Krankheiten als Nahrungsergänzung zugefüttert werden sollten? Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zu den wichtigsten Vitaminen in der Hundeernährung und zu deren Funktionen.
- Vitamin A: Retinol, auch als Vitamin A bekannt, zählt zu den fettlöslichen Vitaminen. Ein Mangel dieses Vitamins kann bei Welpen und Junghunden zu Wachstumsstörungen führen. Neben einer allgemeinen Schwächung des Immunsystems, können auch die Wundheilung und die Hautgesundheit von einem Mangel betroffen sein. Ein Überschuss kann zu Haarausfall, Schäden an der Leber und Missbildungen beim Wachstum führen. Die Leberschäden können entstehen, weil sich das Vitamin A in der Leber bei einer Überdosierung ansammeln kann. Vitamin A hat einen direkten Einfluss auf das Sehvermögen, die Schilddrüse und die Fruchtbarkeit. Hunde können das Vitamin zwar teilweise verstoffwechseln, nehmen es jedoch auch über die Nahrung auf. Enthalten ist es in Karotten, Milchprodukten und Innereien, wie der Leber.
- Vitamin B: Die Vitamine des B-Komplexes zählen zur Gruppe der wasserlöslichen Vitamine und können daher in der Regel nicht im Körper gespeichert werden. Sie müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden. Zuständig sind die B-Vitamine unter anderem für den Stoffwechsel (Eiweiße) und die Bildung roter Blutkörperchen. Zeitgleich haben sie einen direkten Einfluss auf das Nervensystem des Hundes. Die B-Vitamine befinden sich unter anderem in Fleisch (primär Innereien), Fisch, Eiern und Hefe, wie der Bierhefe. Eine Überdosierung ist in der Regel nicht zu befürchten. Ein Mangel hingegen kann schlimme Folgen haben und sich unter anderem durch folgende Symptome bemerkbar machen: Stoffwechselstörungen, Armut roter Blutkörperchen, Haarausfall und allgemeine Schwäche. Häufig werden B-Vitamintabletten als Nahrungsergänzung empfohlen. Dabei sind zumeist die Vitamine B1, B2 und B12 enthalten.
Bierhefe: eine natürliche Futterergänzung / Foto: NedoB – depositphotos.com
- Vitamin C: Das Vitamin C ist eines der bekanntesten Vitamine in unserer eigenen Ernährung, doch wie wichtig ist Vitamin C in der Hundeernährung? Als wasserlösliches Vitamin muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Es dient der Wundheilung, Hormonbildung, der Eisenaufnahme und anderen Dingen. Vitamin C hat zudem eine antioxidative Wirkung. Über Folgen einer Mangelversorgung ist uns persönlich nichts bekannt. Eine Überdosierung bzw. hohe Dosis soll jedoch bei Arthrose, Dysplasie und anderen Krankheiten positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Hundes haben. In Hundefutter ist Vitamin C eher selten enthalten, zumal es auch nicht hitzebeständig ist. Jedoch können als Nahrungsergänzung Hagebuttenschalen dienen.
- Vitamin D: Im Hundefutter liegt der Fokus auf den Vitaminen D2 und D3. Sie regulieren unter anderem den Calcium-Phosphor-Gehalt im Körper. Vitamin D2 kann über pflanzliche Bestandteile der Nahrung aufgenommen werden, das Vitamin D3 über tierische. Vitamine des D-Komplexes sind fettlöslich. Sie können in der Leber, den Muskeln und im Fett gespeichert werden. Überdosierungen sind möglich. Organe können verkalken, Verdauungsprobleme können auftreten und der Hund kann unter Vergiftungssymptomen leiden. Ob Vitamin D vom Hund selbst gebildet werden kann oder nicht, ist bis dato nicht sicher bewiesen. Ein Mangel kann zu Wachstumsstörungen und allgemeinen Knochen- und Gelenkproblemen führen. Besonders bei Welpen und Junghunden könnten Entwicklungsstörungen auftreten. Häufig wird Vitamin D3 als Zusatzstoff dem Hundefutter zusätzlich hinzugeführt.
- Vitamin E: Auch das Vitamin E zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und kann daher im Körper gespeichert werden. Eine Rolle spielt das Vitamin beim Eiweißstoffwechsel, der Zellgesundheit und der Immunabwehr. Es wird aufgrund einer antioxidativen Wirkung häufig auch als natürliches Konservierungsmittel in Hundefuttern verwendet. Vitamin E ist unter anderem enthalten in Olivenöl, aber auch in Leinsamen und Getreide. Ein Mangel ist eher selten, führt jedoch im Ernstfall zu Entwicklungsstörungen, Herzschwäche und Bewegungsproblemen. Eine Überdosierung ist aufgrund der Fettlöslichkeit möglich, führt unseren Recherchen nach jedoch nur selten zu Problemen.
- Vitamin K: Das Vitamin K unterstützt den Hund bei vielen körpereigenen Funktionen, wie der Blutgerinnung. Ein Mangel kann daher zu schnellem Blutverlust führen, wenn der Hund sich verletzt und eine offene Wunde hat. Zudem können Knochen und Zähne porös werden. Eine Überdosierung von der Vitamine K1 und K2 lässt sich nicht viel finden, zumindest nichts über zu befürchtende gesundheitliche Schäden. Am besten sprechen Sie bei einer Überdosierung Ihre behandelnde Tierarztpraxis an. Grundsätzlich möglich ist eine Überdosierung schon, denn beim Vitamin K handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin. Das Vitamin K ist im Hundefutter enthalten, wenn dieses beispielsweise folgende Zutaten in der Zusammensetzung hat: Algen, Brennnessel, Spinat und Ei.
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Fazit zu wichtigen Vitaminen für Hunde
Wir haben bewusst keine Mengenempfehlungen bei den Vitaminen genannt. Die Literatur und die Praxis liefern hier zu unterschiedliche Werte. Zudem kann der Bedarf eines bestimmten Vitamins von Hund zu Hund verschieden sein. Unser Tipp: achten Sie auf eine Fütterung mit einem gesunden und artgerechten Hundefutter. Dieses sollte als Alleinfuttermittel deklariert werden.
Sowohl bei Welpen als auch bei Senioren können Nahrungsergänzungen dabei helfen, einem eventuellen Mangel entgegenzuwirken. Wir empfehlen hierbei natürliche Produkte auszuwählen, welche in der Regel einfach mit dem Hundefutter vermischt werden können. Besteht beim Hund der Verdacht auf ein Vitaminmangel oder eine Überdosierung, so sollten ein tierärztlicher Rat eingeholt und gegebenenfalls ein großes Blutbild oder spezifische Tests gemacht werden.
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