Lebererkrankung beim Hund: Ernährung, Ursachen und Vorbeugung

Nicht nur für uns Menschen ist die Leber ein sehr wichtiges Organ. Auch bei Hunden ist sie ein lebenswichtiges Organ. Lebererkrankungen beim Hund können zu Vergiftungen und bis hin zum Tod des geliebten Vierbeiners führen. Deshalb ist es wichtig, Leberfunktionsstörungen schnell zu erkennen und zu behandeln.
Kranker Hund zur Untersuchung beim Tierarzt

Lebererkrankungen beim Hund erkennen / © SergeyNivens – depositphotos.com

Die Funktion der Leber im Hundekörper

Die Leber gilt als Zentrale des Stoffwechsels. Sie erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen im Hundekörper. Sie ist an rund 1.000 Organismusvorgängen beteiligt und alle Stoffe, welche der Vierbeiner aufnimmt, landen in ihr. Die Leber reguliert den Stoffwechsel in Bezug auf Eiweiß, Fett, Hormone, Kohlenhydrate und Vitaminen.

Aktuell nicht benötigte Nährstoffe werden in der Leber zwischengespeichert. So zum Beispiel Fette, Spurenelemente, Vitamine (fettlöslich) und auch Zucker. Abbauprodukte und Giftstoffe spaltet die Leber ab und leitet sie zur Ausscheidung weiter in den Darm. Sie spielt somit auch bei der Verdauung sowie bei der Körperentgiftung eine wichtige Rolle.

Die Folgen der Lebererkrankung beim Hund

Liegt eine Funktionsstörung der Leber vor, hat der Hund einen erhöhten Energiebedarf. Gleichzeitig verweigert der Vierbeiner jedoch die Futteraufnahme. Eine Unterversorgung entsteht, welche zum Abbau von Muskeln und Körperfett führt.

Wird die Lebererkrankung chronisch, wird der Entgiftungsvorgang des Hundekörpers beeinträchtigt. Infolge dessen kann es zu Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum, Funktionsstörungen des Gehirns und zu vielen weiteren negativen Folgeerscheinungen kommen.

Leberprobleme beim Hund erkennen

Eine Lebererkrankung beim Hund ist nur schwer zu erkennen. Dies erklärt, warum sie leider oft erst spät erkannt und diagnostiziert wird. Und somit oft ein chronisches Stadium erreicht. Es ist deshalb wichtig, die Symptome einer Lebererkrankung zu kennen. Denn im Frühstadium sind Leberprobleme beim Hund gut zu behandeln.

Die Symptome von Leberfunktionsstörungen treten nicht sofort nach außen erkenntlich auf. Meist zeigen sie sich erst dann, wenn die Lebererkrankung bereits fortgeschritten ist. Ist das Stadium der Lebererkrankung oder -entzündung bzw. Vergiftung bereits weit fortgeschritten, kommt es zum Absterben von Leberzellen. Narbengewebe wird gebildet. Daraus entsteht die Leberzirrhose, welche ein lebensbedrohliches Leberversagen zur Folge hat. Ab diesem Stadium kann die Lebererkrankung nicht mehr geheilt werden.

Deshalb gilt auch hier: je früher die Diagnose, desto höher die Chancen auf Heilung. Doch woran erkenne ich eine Lebererkrankung überhaupt? Welche Symptome werden sichtbar?

Durstiger Hund trinkt Wasser aus Hand

Vermehrter Durst kann ein Anzeichen für eine Lebererkrankung sein / © Chalabala – depositphotos.com

Die Symptome

Die Symptome einer Lebererkrankung bzw. Leberfunktionsstörung beim Hund sind vielfältig. Einige Symptome können auch auf andere Krankheiten oder Störungen hindeuten, was eine Diagnose erschwert. In den meisten Fällen treten einige der folgenden Symptome – einzeln oder zusammen in unterschiedlicher Stärke – auf:

  • Trägheit
  • Appetitlosigkeit
  • vermehrter Durst
  • Teilnahmslosigkeit
  • dicker Bauch aufgrund von Flüssigkeitsansammlung
  • übermäßiges Ausscheiden von Wasser
  • Durchfall
  • heller und voluminöser Kot mit starkem Geruch
  • Gelbsucht, gelbliche Schleimhäute
  • Geruch aus dem Maul
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Erbrechen
  • Muskelzuckungen
  • Krämpfe
  • gestörte Blutgerinnung
  • Verhaltensveränderung

Die finale Diagnose einer Leberfunktionsstörung beim Hund erfolgt durch eine Untersuchung von Blut und Lebergewebe.

Selbstverständlich weist das Auftreten einzelner der oben genannten Symptome nicht zwangsläufig auf eine Lebererkrankung hin. Doch gerade deshalb ist es so wichtig, auch bei einzeln auftretenden Symptomen den Tierarzt aufzusuchen. Nur so wird eine etwaige Erkrankung der Leber frühestmöglich erkannt. Und wenn nicht die Leber schuld an den Symptomen ist, lassen sich anhand eines großen Blutbildes bereits viele Krankheiten erkennen.

Die Ursachen der Lebererkrankung beim Hund

Ebenso vielfältig wie die Symptome sind auch die Ursachen einer Leberfunktionsstörung beim Hund. So zum Beispiel

  • Hepatitis
  • Leberfibrose
  • Leberschädigung aufgrund Langzeit-Medikamenteneinnahme oder aufgrund von Vergiftung
  • Tumor in der Leber
  • Adipositas
  • angeborene Erkrankungen
  • Lebererkrankung durch Bakterien, Viren oder Pilze
Welche Hunderassen sind besonders anfällig?

Manche Hunderassen sind für Lebererkrankungen leider besonders anfällig. So zum Beispiel

Bei diesen Rassen ist ein regelmäßiger Lebercheck im höheren Alter daher auch unverzichtbar.

Die Behandlung

Die Schwere und die Art der Lebererkrankung sind ausschlaggebend für die Therapie und ihren Erfolg. Positiven Einfluss auf den Heilungserfolg hat zudem das hohe Regenerationspotential der Leber. Doch es ist von großer Wichtigkeit, die Leberfunktionsstörung frühzeitig zu erkennen.

Wird die Lebererkrankung zu spät erkannt und dadurch chronisch, benötigt der geliebte Vierbeiner meist eine lebenslange Therapie. Eine zu spät oder gänzlich unbehandelte Lebererkrankung führt dazu, dass Teile der Leber zerstört werden und das Organ im schlimmsten Fall komplett die Arbeit einstellt. Diese Leberschäden sind irreparabel und können nicht rückgängig gemacht werden.

Im ersten Behandlungsschritt wird nach der Ursache geforscht. Steht diese fest, wird die Art der Behandlung festgelegt. Zum Beispiel die Gabe von Antibiotika bei einer bakteriellen Ursache. Oder Antidots im Falle einer Vergiftung.

Lebensqualität des Hundes steigern

Eine schnelle und richtige Behandlung steigert die Lebensqualität des Hundes / © mexitographer – depositphotos.com

Die richtige Ernährung

Neben der medikamentösen Behandlung spielt auch die Ernährung des Hundes eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Lebererkrankung. Für die Entlastung der Leber bedarf es Hundefutter mit allen wichtigen Nährstoffen sowie mit einer hohen Energiedichte. Es kommt auf die richtige Zusammensetzung an, denn trotz des kalorienreichen Futters muss auf das Gewicht des Tieres geachtet werden. Unsere Empfehlung: jede Menge gesunde tierische Proteine, welche leicht zu verdauen sind und somit für eine artgerechte Ernährung sorgen.

Doch Achtung: ein Tierarzt ist nicht zwangsläufig allwissend auf dem Gebiet der Ernährung. Nicht selten erhalten wir Anfragen, warum die vom Tierarzt empfohlenen Futtermarken schwammige Deklarationen, einen geringen Fleischgehalt und teils sogar Zucker enthalten. Unser Tipp: nutzen Sie unseren Service der Ernährungsberatung, kaufen Sie sich Literatur und lernen Sie, wie Sie eine Deklaration richtig verstehen und worauf es bei einer artgerechten Hundeernährung wirklich ankommt. Als zertifizierte Ernährungsberater haben wir zudem das Buch „Das 1×1 der artgerechten Hundeernährung“ geschrieben.

Durch eine frühzeitige Behandlung und die optimale Ernährung verschwinden die Folgen der Lebererkrankung zwar nicht, doch die Lebenserwartung sowie die Lebensqualität des Vierbeiners nehmen dadurch in aller Regel wieder zu.

Ist die Funktion der Leber gestört, ist eine zinkreiche aber kupferreduzierte Diät häufig die erste Empfehlung. Wichtig ist auf jeden Fall nährstoffreiche Schonkost mit hoher Energiedichte. Das bedeutet unter anderem natriumarm, ein niedriger Proteingehalt mit leicht verdaulichem Eiweiß und hochwertigen Fettsäuren. Unsere Empfehlung: ein artgerechtes und offen deklariertes Nassfutter. Einge unserer getesteten Marken haben wir in unserem Hunde Nassfutter Test vorgestellt.

Wer barft, muss den Fleischanteil des Futters reduzieren und dabei auf leicht verdauliches Fleisch wie beispielsweise Kalb oder Huhn achten. Auch Fisch, Gemüse, Getreide und Obst sind erlaubt. Absolut ungeeignet für die Hundeernährung bei Leberproblemen sind hingegen die meisten Innereien. Zudem kann die tägliche Nahrung besser verdaut werden, wenn diese auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt wird.

Lebererkrankungen beim Hund vorbeugen

Da Leberfunktionsstörungen schwerwiegende Folgen für den geliebten Vierbeiner haben können, sollte so gut es geht vorgebeugt werden. Durch

  • ggf. regelmäßige Impfungen
  • regelmäßige Wurmkuren, am besten jedoch vor jeder geplanten Kur zunächst einen Wurmtest machen um unnötige chemische Belastung zu vermeiden oder es mit Naturprodukten probieren
  • ausreichend Bewegung
  • artgerechte Haltung
  • gesunde Ernährung
  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen, insbesondere bei Vorerkrankungen
Fazit zu Leberproblemen beim Hund
Lebererkrankungen zählen mit zu den häufigsten Erkrankungen bei Hunden. Es ist somit sehr wichtig vorzubeugen und im Verdachtsfall sofort zu reagieren. Denn nur, wenn rechtzeitig gehandelt und die Grunderkrankung diagnostiziert wurde, kann der geliebte Vierbeiner erfolgreich behandelt werden. Denn auch bei Leberfunktionsstörungen gilt: je früher die Diagnose, desto besser kann der Hund versorgt werden.
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