Was ist extrudiertes Hundefutter?

Extrusionsverfahren werden nicht nur bei der Herstellung von Kunststoffteilen in der Automobilindustrie angewendet, sondern auch bei der Lebensmittelherstellung und bei der Produktion von Tiernahrung wie beim Hundefutter. Extrudiertes Trockenfutter ist eine Form von Hundefutter, welches unter hohen Temperaturen produziert wird.

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zur Herstellung von extrudiertem Trockenfutter. Des Weiteren informieren wir Sie über die Unterschiede zum kaltgepressten Trockenfutter, über mögliche Zusätze im Trockenfutter und über hochwertiges Nassfutter als Futteralternative.

Was passiert beim Extrudieren?

Extrudieren kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet hinausdrängen. Das Extrusionsverfahren ist ein nährstoff- und aromaschonendes Verfahren. Das Verfahren läuft folgendermaßen ab: Es werden der Futtermittelmasse höhere Temperaturen mittels Wasserdampf zugeführt (120 Grad).

Das Ergebnis: besser aufgeschlüsselte Rohstoffe (z.B. der Mehrfachzucker) führen zu einer besseren Verdaulichkeit beim Hund. Keime und Bakterien überleben dieses Verfahren nicht.

Falsche Ernährung bei Hunden

Was ist extrudiertes Hundefutter?/ © willeecole – depositphotos.com

Im ersten Schritt entsteht im Extruder eine Art Futtermittelteig aus allen Komponenten. Hierzu dient die im Extruder eingebaute Trommel. In einer Schnecke gelangt der Futtermittelteig anschließend unter hohem Druck durch eine Drüse – das Futter wird extrudiert. Vitamine, eine Lösung aus Eiweißhydrolyten und Fette werden im Anschluss häufig hinzugegeben. Dadurch werden die im Futter enthaltenen Nährstoffe ergänzt und gleichzeitig wird die Akzeptanz erhöht.

Getrocknet wird das Futter anschließend durch eine Zirkulation aus warmer Luft. Man unterscheidet zwischen Nass- und Trockenextrudieren. Beim Nassextrudieren wird dem Futtermittelbrei noch Wasser zugegeben, beim Trockenextrudieren nicht. Hier ist auch eine weitere Wärmbehandlung zum Trocknen nicht nötig.

Was ist der Vorteil von extrudiertem Hundefutter?

Extrudiertes Hundefutter ist in der Regel besser verdaulich, da die enthaltenen Kohlenhydrate bereits aufgeschlossen sind. Die bereits im Futter enthaltenen natürlichen Vitamine, die hitzebeständig sind, bleiben bis zu 95 % erhalten. Im Vergleich zu einem hochwertigen Nassfutter, welches einer natürlichen Ernährung des Hundes nahekommt, kann ein extrudiertes Trockenfutter in puncto Verdaulichkeit jedoch nicht mithalten. Am Ende sind jedoch auch die Zutaten entscheidend, und nicht bloß das Herstellungsverfahren.

Auch die pflanzlichen Komponenten sind im Ergebnis sehr viel besser aufgespalten. Spezielles trockenes Welpenfutter oder Nahrung für trächtige Hündinnen wird häufig im Extrusionsverfahren hergestellt.

Neben den Bakterien und Keimen bleiben leider auch einige Vitamine, Fette und Nährstoffe nicht unversehrt. Dieser Verlust an wichtigen Stoffen wird häufig per nachträglichem Sprühverfahren ausgeglichen. Hierbei werden die Nährstoffe, Fette und Vitamine dem Futter wieder künstlich hinzugefügt – ein klarer Nachteil von extrudiertem Hundefutter.

Gibt es noch andere Herstellungsverfahren?

Das zweite bekannte Herstellungsverfahren ist Kaltpressen. Lassen Sie sich von dem Namen nicht täuschen, denn auch hier herschen während der Herstellung sehr hohe Temperaturen (ca 85 Grad). Beim Kaltpressen werden die bereits getrockneten und gemahlenen Rohstoffe miteinander vermischt.

In einer Trommel gelangt die Mischung im Anschluss unter hohem Druck per Walze durch kleine Öffnungen. Der erzeugte hohe Druck sorgt dafür, dass sich die Komponenten so verdichten, dass sie aneinander kleben bleiben. Bei diesem Verfahren entsteht auch die typische „Pellets“-Form des kaltgepressten Hundefutters.

Die niedrigeren Temperaturen (vgl. extrudiertes Hundefutter) ermöglichen Aminosäuren, Vitamine und Nährstoffe im Futter enthalten zu bleiben. So lösen sich die im Futter enthaltenen Proteine und Fette auch wirklich erst da auf, wo der Hund sie auch verdauen kann, nämlich im Dünndarm.

Keime und Bakterien überleben die dennoch hohen Temperaturen in der Regel kaum. Pflanzliche Komponente werden nicht komplett aufgespalten, was eventuell zu Verdauungsproblemen beim Hund führen könnte.

Egal, für welches Futter Sie sich entscheiden. Achten Sie immer auf die Qualität und darauf, dass das Hundefutter nur hochwertige Zutaten enthält. Gerade im Rahmen einer natürlichen Ernährung sollte ein Hund auch tierische Nebenerzeugnisse wie Pansen, Leber oder auch Magen zu sich nehmen dürfen. Leidet Ihr Hund unter einer Futtermittelunverträglichkeit, sollten Sie auf hypoallergenes oder getreidefreies Futter zurückgreifen.

Zusätze im Trockenfutter

Extrudiertes und kaltgepresstes Hundefutter sind beides Arten von Trockenfutter. Während der Herstellung von Trockenfutter werden kommen häufig Geschmacksverstärker, Aromastoffe, Fette, Zuckerzusätze, Lockstoffe und chemische Zusätze zum Einsatz. Diese Zusätze gleichen zum unter anderem die Verluste an Nährstoffen aus, welche durch die Produktion bei erhöhter Temperatur nicht zu vermeiden sind.

Geschmacksverstärker im Futter und weitere Zusätze haben in einem hochwertigen Hundefutter jedoch nichts zu suchen. Lockstoffe, Geschmacksverstärker und Zuckerzusätze sollen das Hundefutter schmackhafter und verführerischer machen. Der Halter erhält so den Eindruck, dass sein Hund das Fressen über alles liebt. Genau diese Zusätze im Trockenfutter sorgen jedoch verhäuft für Übergewicht und weitere gesundheitliche Probleme.

Achten Sie bei der Wahl des Hundefutters also genau auf die hinzugesetzten Stoffe. Naturbelassenheit und ein hoher Anteil an Fleisch sind Anzeichen für ein qualitatives Hundefutter. Wenn dann noch die Qualität des Fleisches stimmt und keine Zusätze im Futter sind, steht einer artgerechten Ernährung nichts mehr im Wege.

Nassfutter als gute Alternative

Immer mehr Hundebesitzer, die Ihren Hund mit Sicherheit artgerecht und gesund ernähren möchten, greifen auf hochwertiges Nassfutter zurück. Ein hoher Anteil an Fleisch in guter Qualität ist im Nassfutter um einiges leichter zu verwirklichen.

Der Anteil an Feuchtigkeit liegt meistens zwischen 70 und 80 Prozent. Das Futter ist also um einiges einfacher zu verdauen und zu verwerten. Beim Trockenfutter kann es schnell zu Nierenproblemen kommen, denn das Futter entzieht dem Hundekörper während der Verdauung viel Wasser. Pflanzliche Proteine und billige Füllstoffe, wie Weizen, Soja oder Mais kommen in einem hochwertigen Nassfutter nicht vor.

Hunde sind von Natur aus Fleischfresser und benötigen daher tierische Proteine. Diese sind aufgrund der kurzen Darmlänge um einiges besser zu verdauen und zu verwerten. Machen Sie den Test: Vergleichen Sie den Kotabsatz Ihres Hundes bei Trocken- und im Anschluss bei Nassfutterernährung. Der geringere Kotabsatz beim Nassfutter zeigt, dass das Futter besser verwertet und verdaut wird. Das Fleisch sollte hierbei in hoher Qualität sein und ein Anteil von mindestens 70 Prozent ausmachen.

Einige hochwertige Anbieter bieten Nassfutter mit einem Fleischanteil von über 90 Prozent an. Neben hochwertigem Muskelfleisch dürfen tierische Nebenerzezugnisse ebenfalls nicht fehlen. Hochwertige Nebenerzeugnisse (Lunge, Leber, …) liefern dem Hund wichtige Vitamine und Nährstoffe für eine vollwertige Ernährung.

Barfen oder Selbstgekochtes

Bei der Rohfütterung (Barf) erhält der Vierbeiner rohes Obst und Gemüse in Kombination mit rohem Fleisch und Innereien. Damit es zu keinerlei Mangelerscheinungen bei dieser Art der Ernährung kommt, sind Nahrungsergänzungen beim Barfen ebenfalls wichtig. Hierzu zählen spezielle Barf-Pulver, die einen die Zubereitung der Mahlzeiten erleichtern, und hochwertige Öle mit ungesättigten Fettsäuren.

Zwar dürfte es dem Hund im Grunde egal sein, ob er sein Fleisch roh oder gekocht erhält: es gibt jedoch einige Punkte, welche das Barfen von selbstgekochtem Hundefutter unterscheidet. Zum einen wäre die Keimbelastung zu nennen, welche beim Barfen um einiges höher ist als bei jeder anderen Ernährungsform. Denn werden die tierischen Zutaten roh serviert, besteht stets die Gefahr, dass der Hund zusätzliche Keime aufnimmt und durch die Barf-Nahrung am Ende erkrankt. Selbstgekochtes Hundefutter umgeht die Keimbelastung durch schonendes Erhitzen der Zutaten. Einige Zutaten werden zudem aufgeschlossen und sind gegart um einiges leichter zu verdauen für den Vierbeiner. Auf der anderen Seite kann es bei Selbstgekochtem auch zu Nährstoffverlusten kommen, wenn die einzelnen Zutaten (zu stark) erhitzt werden. Nichtsdestotrotz sind beide Fütterungsmethoden gut geeignet, um seinen Vierbeiner artgerecht und gesund zu ernähren. Vorausgesetzt, dass man auf die Qualität und die Zusammensetzung der Zutaten achtet.

Zusammengefasst gibt es viele Möglichkeiten seinen Vierbeiner zu ernähren. Um dies möglichst naturbelassen und artgerecht zu tun, empfehlen wir eine der folgenden drei Fütterungsmethoden: Barfen, Selbstkochen oder Nassfütterung. Dabei sollte stets die Qualität der Zutaten im Fokus liegen.

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