Hundefutter mit Omega-Fettsäuren

Nicht nur bei der Menschen-Nahrung, auch beim Hundefutter sind Fette Geschmacks- und Energieträger in einem. Doch es kommt auf die Art der Fettsäure an, denn nicht jedes Fett ist gut für das Tier. Ein Hundefutter mit Omega-Fettsäuren kann für den Hund jedoch ein wichtiger Bestandteil einer artgerechten und ausgewogenen Ernährung sein.
Leinsamen und Leinöl für Hunde

Leinsamen und -öl gelten als gesund für Hunde / © bit245 – depositphotos.com

Warum sind Fette für den Hund wichtig?

Lipide, zu welchen auch die Fettsäuren zählen, sind ein wichtiger Grundstein für den Körper. Hier wird zwischen ungesättigten Fettsäuren und gesättigten Fettsäuren unterschieden. Bei den ungesättigten Fettsäuren wird noch weiter unterteilt:

  • Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure)
  • Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure)
  • Omega-9-Fettsäuren

Diese Fettsäuren sind für den Hund lebensnotwendig, doch kann sein Körper diese Vitalstoffe nicht selbst herstellen. Der Vierbeiner muss sie also in Form von verschiedenen Ölen über die Nahrung aufnehmen.

Die Fettsäuren sind an zahlreichen Prozessen im Körper des Hundes beteiligt. Sie können dabei

  • die Leistungsfähigkeit der Muskeln verbessern
  • die Belastbarkeit der Gelenke verbessern
  • den Alterungsprozess verzögern, wirken somit als natürliche Antioxidantien
  • die Entwicklung und Funktion des Gehirns unterstützen
  • die Nierenfunktion unterstützen
  • entzündungshemmend wirken
  • den Heilungsprozess unterstützen
  • bei Stoffwechsel-Defiziten helfen
  • die Gesundheit des Fells und der Haut stärken
  • die Nervenleitfähigkeit verbessern und
  • die Bildung von Zellmembranen unterstützen.

An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass wir hier keine Heilversprechen abgeben oder Wirkungen vorhersagen möchten. Die positiven Auswirkungen werden den ungesättigten Fettsäuren zwar nachgesagt, nicht immer gibt es jedoch verlässliche Studien zu den Wirkungsweisen. Viele Hundehalter*innen berichten jedoch immer wieder von positiven Auswirkungen.

Worin sind die Fette enthalten?

Sowohl in pflanzlichen wie auch in tierischen Fetten sind essenzielle Fettsäuren enthalten.

Omega-3-Fettsäuren finden sich vor allem in Fisch, Fischöl, Leinöl, Algenöl und weiteren Pflanzenölen. Die Omega-6-Fettsäuren sind beispielsweise in tierischen Fetten wie Gänseschmalz oder auch in Pflanzenölen wie beispielsweise Nachtkerzenöl oder Sonnenblumenöl vor.

Bei den Omega-9-Fettsäuren handelt es sich nicht um essenzielle Fettsäuren, da der Körper diese auch selbst aus gesättigten Fettsäuren herstellen kann. Genauer gesagt aus den Fettsäuren, welche der Hundekörper nicht als Energie verbraucht. Doch auch in einigen Lebensmitteln wie Sonnenblumenöl sind Omega-9-Fettsäuren enthalten.

Wie hoch ist der tägliche Bedarf?

Es ist wichtig zu wissen, dass jeder Hund anders ist. Somit richtet sich der tägliche Bedarf an Omega-Fettsäuren nach der Aktivität des Vierbeiners sowie auch daran, was gefüttert wird. Ein Alleinfuttermittel sollte somit in der Regel bereits den Grundbedarf decken. Als grobe Faustregel gilt jedoch:

  • bis 6 kg: 250 mg
  • 7 bis 13 kg: 500 mg
  • 14 bis 22 kg: 1000 mg
  • 23 bis 35 kg: 1500 mg
  • über 35 kg: 2000 mg

Für die Hunde-Gesundheit sind jedoch nicht nur die Fettsäuren an sich wichtig, sondern auch deren Verhältnis. Hier gilt: je geringer der Omega-6-Anteil und je höher der Omega-3-Anteil, desto besser. So liegt das optimale Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren bei 2:1 bis 4:1. Viele Quellen reden stets davon, dass das Verhältnis auf jeden Fall unter 5:1 sein sollte.

Moon Ranger Hunde- und Welpenfutter

Moon Ranger verwendet u.a. Hanföl

Omega-Fettsäuren-Mangel beim Hund erkennen

Weder zu viel noch zu wenig an essenziellen Fettsäuren ist gesund für den Vierbeiner. Am häufigsten tritt jeder ein Mangel daran auf. Dieser lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen:

  • Müdigkeit
  • Gelenkschmerzen
  • trockene Haut
  • Juckreiz
  • Haarausfall
  • brüchige Krallen
  • Wachstumsstörungen
  • starker Gewichtsverlust

Nicht immer deutet eines dieser Symptome auf einen Mangel an ungesättigten Omega-Fettsäuren hin. Es gibt zum Beispiel allerlei Gründe für trockene Haut oder Juckreiz. So können auch Unverträglichkeiten oder Allergien für derartige Symptome sorgen. Haben Sie den Verdacht, dass das Futter Ihres Vierbeiners seinen Bedarf nicht zur Gänze abdeckt? Dann wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Ernährungsberater. Viele Symptome lassen sich durch eine Futterumstellung oder eine Bedarfsanpassung in den Griff bekommen. Wird ein gesundheitliches Problem vermutet, ist der Gang zum Tierarzt des Vertrauens angeraten. Bei Ernährungsfragen raten wir jedoch dazu, sich stets eine Zweitmeinung einzuholen. Wir hören immer wieder von unseren Leserinnen und Lesern, dass deren Tierärzte minderwertiges Futter vertreiben und von einer artgerechten Ernährung keine Ahnung zu haben scheinen.

Ist zu viel auch ungesund?

Hier lautet die Antwort ja. Nicht nur ein Mangel, sondern auch ein zu viel an Omega-Fettsäuren kann für den Hundekörper schädlich sein. Eine Überversorgung mit Fettsäuren kann zu einer verringerten Blutplättchen-Produktion im Bereich von Wunden führen. Zudem wirken Fettsäuren entzündungshemmend. Bei einer Überversorgung finden auch keinerlei gesunde Entzündungen, also die Migration der weißen Blutkörperchen bei Wunden, statt. Die Folge ist eine verschlechterte Wundheilung.

Welche Hundefutter enthalten ungesättigte Fettsäuren?

Damit ein Hundefutter als Alleinfuttermittel deklariert werden kann, muss das Futter einige Kriterien erfüllen. Dazu verwenden einige Hersteller ungesättigte Fettsäuren (Öle) bereits in der Rezeptur des Futters. Zu erkennen ist der Öl-Einsatz bei transparenter Deklaration in der Zusammensetzung. So verwenden GranataPet und Wildkind unter anderem Lachsöl in einigen Sorten. Mr. Fred nutzt unter anderem Distel- und Leinöl. Das WOW Hundefutter enthält zum Teil Rapsöl.

Aber nicht jeder Hersteller verwendet offenkundig Öle in der Rezeptur. Nicht selten befinden sich in diesen Sorten bereits bereits ein natürlich hoher Fettgehalt, zum Beispiel bei einem hohen Fleisch- oder Fischanteil. Bei einer Rohfütterung sollten Öle jedoch einen wichtigen Teil der Ernährung darstellen. Als Ergänzung zu einem Alleinfuttermittel können Öle nach Bedarf gefüttert werden, sind in der Regel jedoch nicht zusätzlich notwendig.

Und woran erkenne ich ein gutes, ausgewogenes und artgerechtes Hundefutter? Sie können einen Blick in unsere Ratgeber und unseren Hundefutter Test werfen, oder sich direkt für unser Buch Das 1×1 der artgerechten Hundeernährung entscheiden.

Lachsöl für Hunde

Einige Öle mit Omega-Fettsäuren

In unserem Ratgeber über gute und hochwertige Öle für den Hund finden Sie weitere Informationen zu in der Hundefütterung geeigneten Ölen. Nachfolgend eine kurze Liste an Ölen und deren möglichen positiven Auswirken auf den Organismus des Hundes. Eine ausführlichere Liste finden Sie im verlinkten Ratgeber.

Borretschöl

Das Borretschöl hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Die Linolsäure kann sich positiv auf Fell und Haut des Hundes auswirken. Das Borretschöl wird in Barfer-Kreisen auch gerne genommen, um trockenes Fell, Schuppen, Haarausfall und andere Hautreizungen zu behandeln.

Distelöl

Das Distelöl wird direkt aus der Distel gewonnen. Deren Wirkstoffe sollen eine heilende Wirkung auf den Organismus des Hundes haben. Das gewonnene Öl aus der Distel ist dabei reich an ungesättigten Fettsäuren. Das Öl kann sich ebenfalls positiv auf Haut und Fell sowie Entzündungen und kleine Wunden auswirken.

Hanföl

Das Hanföl verfügt über einen hohen Gehalt an Linol- und Linolensäure. Die ebenfalls enthaltene Gamma-Linolensäure kann bei Hauterkrankungen entzündungshemmend wirken und dabei trockene, schuppige und juckende Haut zum Wohle des Tieres beeinflussen. Daher kann das Hanföl für gesunde Haut und glänzendes Fell sorgen, während es zugleich den Zellstoffwechsel und das Immunsystem unterstützt.

Lachsöl

Eines der bekanntesten Öle für den Hund: das Lachsöl. Auch dieses Öl verfügt über einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Lachsöl gilt als natürliche Quelle für Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Beide stehen dabei in einem optimalen Verhältnis zueinander. Die Fettsäuren und damit auch das Lachsöl kann zu folgendem beitragen: Fell- und Hautaufbau, Stärkung der Immunabwehr, Förderung der Gehirnaktivität, Beibehaltung der Gelenkfunktion und Mobilität des Vierbeiners und Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Im Lachsöl sind ebenfalls Omega-9-Fettsäuren enthalten.

Das Öl wird aus Lachsresten gepresst, es ist also das natürliche Fett der Lachse. Der extrem fischige Geruch ist demnach auch nicht sonderlich verwunderlich. In der Regel lieben Hunde Fisch, es fibt aber auch einige Hunde, welche Fisch und damit auch das Lachsöl verschmähen. Wir haben die Lachsöle der Marken Anifit und GranataPet bereits verfüttert und waren von beiden überzeugt.

Leinöl

Auch Leinöl wird in der Hundeernährung sehr gerne verwendet. Nicht nur ist es in vielen Hundefuttern bereits in der Rezeptur enthalten, auch wird Leinöl gerne beim Barfen oder als Ergänzung zum Hundefutter verwendet. Doch warum gerade Leinöl, wo es doch so viel Auswahl an Ölen für den Hund gibt?

Leinöl verfügt in der Regel bei den meisten Hunden über eine hohe Akzeptanz und eine gute Verträglichkeit. Gewonnen wird Leinöl, wie es der Name bereits erahnen lässt, aus Leinsamen. Diese werden bei einem guten Leinöl kaltgepresst, um den Großteil der Nährstoffe bei der Herstellung zu erhalten. Auch das Leinsamenöl gilt als gute Quelle für ungesättigte Fettsäuren, wie der Omega-3-Fettsäure. Diese können sich bei einer Fütterung ebenfalls positiv auf die Gesundheit des Tieres auswirken. Es soll somit nicht nur für eine gesunde Haut und schönes Fell sorgen, sondern auch zeitgleich die Verdauung und Darmfunktion unterstützen. Auch wir haben bereits Leinöl in der Fütterung verwendet und können von einer guten Akzeptanz und Verträglichkeit berichten.

Fazit zu ungesättigten Fettsäuren in der Hundeernährung
Zur optimalen Hundeernährung gehört auch die optimale Versorgung mit den essenziellen Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Diese Vitalstoffe unterstützen die Muskeln und Gelenke des Vierbeiners, wirken als natürliche Antioxidantien, fördern die Entwicklung sowie die Leistung des Gehirns, wirken entzündungshemmend und Heilungsfördernd. Neben der Menge der Omega-Fettsäuren im Hundefutter ist auch deren Verhältnis zueinander wichtig. So sollte der Wert der Omega-3-Fettsäuren stets höher sein als der von Omega-6. Wichtig ist deshalb, beim Kauf von Hundefutter stets auf die Inhaltsstoffe und dabei auch auf die enthaltenen Öle zu achten.
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