Leinsamen und -öl sind gesund für Hunde / © bit245 – depositphotos.com
Natürlich können Medikamente helfen. Doch warum dem Tier Chemie zuführen, wenn es in einigen Fällen auch natürlich geht? Mit Leinsamen für Hunde! Diese sind nicht nur ein Naturprodukt, sondern zudem auch noch günstiger als viele Medikamente. Unter das Hundefutter gemischt helfen Leinsamen erfahrungsgemäß zuverlässig dabei, die Verdauung wieder zu normalisieren.
Was ist Leinsamen?
Leinsamen, auch als Leinsaat bezeichnet, ist der Samen von Flachs bzw. von Gemeinem Lein. Die Schale variiert je nach Sorte und ist entweder gelb oder braun. Sie ist es auch, welche den Sorten ihre Namen gibt: Goldleinsamen und brauner Leinsamen. Doch es gibt noch weitere Unterschiede. So zum Beispiel im Quellvermögen und auch in den Fettsäuren.
Leinsamen sind kleine Kalorienbomben, doch sie werden nur in sehr geringen Mengen verfüttert, so dass sich darum keine Sorgen gemacht werden muss.
Die richtige Dosierung
Die gute Nachricht: es bedarf hier keiner exakten Berechnung nach Körpergewicht. Denn um Leinsamen überzudosieren, müsste es schon eine sehr hohe Menge sein. Dennoch sollte man sich zumindest an der Größe des Hundes orientieren. So beträgt die ideale Dosierung
- für kleine Hunde rund 5g täglich
- für große Hunde rund 10g täglich
Da viele Hunde jedoch äußerst wählerisch sind, was ihr Futter betrifft, sollte die Leinsaat erst in kleinen Mengen dem normalen Futter beigemischt und die Menge langsam gesteigert werden. Bis hin zur für den Hund idealen Dosierung.
Welche Leinsamen-Sorte für den Hund?
Erhältlich sind gelbe wie auch braune Leinsamen. Doch welche sind nun richtig für den Hund? Die Antwort lautet: beide Sorten können verfüttert werden. Doch es gibt wie bereits erwähnt Unterschiede.
Goldleinsamen quellen mehr auf als brauner Leinsamen. Und auch der Gehalt an Omega 6-Fettsäuren ist in der gelben Sorte höher. Brauner Leinsamen verfügt dafür über eine größere Menge an Omega 3-Fettsäuren. Diese Unterschiede sind der Grund dafür, dass sich die Zubereitung der Leinsaat nach der Art der Beschwerde richtet.
Leinsamen bei Durchfall
Hier gilt es, den Leinsamen mit einer geringen Menge an Flüssigkeit zu verfüttern. Denn nur mit wenig Flüssigkeit im Futter ist die Leinsaat in der Lage, das für ihr Quellen benötigte Wasser aus dem Hundedarm zu ziehen und so Durchfall beim Hund zu kurieren. Verfüttern Sie ein hochwertiges Nassfutter, so können Sie die Leinsamen bei der Fütterung einfach mit in den Napf geben.
Leinsamen bei Verstopfung
Bei Verstopfung empfiehlt sich Goldleinsamen. Durch sein größeres Quellvermögen regt er die Darmbewegung an. Dies hat eine baldige Erleichterung beim Hund und somit die Auflösung der Verstopfung zur Folge.
Damit die Leinsaat richtig aufquellen kann ist es wichtig, dem Hund ausreichend Flüssigkeit zu geben. Denn Vorsicht ist geboten: werden Leinsamen bei Verstopfung mit zu wenig Flüssigkeit gegeben, kann dies zum Darmverschluss führen!
Leinsamen bei Entzündungen im Verdauungstrakt
Bei entzündlichen Verdauungsbeschwerden sind braune Leinsamen die wohl beste Wahl. Der Grund dafür ist der höhere Schleimstoffgehalt der braunen Sorte. Es wird empfohlen, hier den Leinsamen zu kochen, da sich dadurch die Schleimstoffe besonders gut entfalten können.
Die Schleimstoffe haben eine entzündungslindernde Wirkung und legen sich wie eine Schutzschicht auf Magen und Darm und schützen diese so vor einer erneuten Reizung.
Extra-Tipp: Leinsamen bei Analdrüsen-Problemen
Leinsaat hilft nicht nur bei Verdauungsbeschwerden, sondern auch bei einer Verstopfung der Analdrüsen. Rohe Leinsamen sorgen für härteren Kot und unterstützen somit die Entleerung der Analdrüsen beim Hund.
Leinsamen können einfach mit dem Futter gegeben werden / Foto: Chalabala – depositphotos.com
Geschrotet oder doch lieber ganz?
Unabhängig von der Sorte stellt sich stets die Frage: ganz oder geschrotet? Auf jeden Fall sind geschrotete Leinsamen die richtige Wahl.
Doch Achtung, geschrotete Leinsamen haben eine kurze Haltbarkeit. Aufgrund seiner erfreulich langen Haltbarkeit empfiehlt sich daher der Kauf von ganzen Leinsamen. Und eben diese vor dem Verfüttern in der benötigten Menge im Mörser zu zerkleinern.
Achtung vor Blausäure?
Immer wieder werden Bedenken hinsichtlich von Blausäure in Leinsamen laut. Doch hier gibt es Entwarnung. Leinsaat an sich enthält Blausäure nicht. Diese entsteht erst durch den Abbau von bestimmten Glucosiden. Und selbst dann bedarf es einer hohen Menge an Leinsamen, um hier die Gesundheit des Hundes zu gefährden.
Leinsamen oder Leinöl?
Muss es unbedingt Leinsamen sein oder kann auch Leinöl verwendet werden? Beides, Samen wie auch Öl, sind wertvolle natürliche Futterzusätze, die positiv auf die Gesundheit des Hundes wirken können.
Leinöl entfaltet in diesem Fall seine positive Wirkung vor allem auf das Fell und die Haut des Tieres. Wohingegen Leinsamen in erster Linie positiv auf die Verdauung wirken soll.
Sowohl Leinsamen als auch Leinöl erhalten Sie in der Regel in Ihrem Supermarkt oder auch im Drogerie-Markt. Neben Leinsamen werden häufig auch Flohsamen verwendet, um die Verdauung des Hundes zu normalisieren.
Doch allgemein gilt: Leinsamen für den Hund ist bei den meisten Hunden eine gute Wahl, wenn es um dessen Verdauung geht.