Gelenkprobleme beim Hund: Ursachen und Vorbeugung

Hunde sind Bewegungstiere. Besonders Aktivhunde haben einen speziellen Kröperbau, der darauf ausgelegt ist, lange Strecken zu laufen. Dabei können sie nicht nur hohe Geschwindigkeiten erreichen, sondern auch springen oder schnelle Wendungen absolvieren. Gelenke, Muskeln und Knochen spielen dafür perfekt zusammen.

Wenn ein Hund unter Erkrankungen des Bewegungsapparates leidet, bedeutet dies für ihn eine ziemliche Einschränkung. Eine unschöne Einschränkung, da diese mit dem Verlust von einiger Lebensfreude verbunden ist. Gegen Gelenkbeschwerden, Arthritis oder Alterserscheinungen sowie dem voranschreitenden Verschleiß gibt es aber einige Mittel, die dem Hund helfen können.

Ursachen für Gelenkprobleme beim Hund

Oft kommen bei älteren Hunden körperliche Einschränkungen vor. Das kann am Verschleiß liegen oder auch durch erbliche Veranlagung, die arthritische Erkrankungen, Muskelschwund und andere Krankheiten nach sich ziehen können.

Liegen Wachstumsstörungen oder genetische Vorbelastungen vor, können auch jüngere Hunde davon betroffen sein. Sie haben dann schon in jungem Alter erhebliche Beschwerden.

Die Hüftgelenksdysplasie ist sehr bekannt, die bei einigen Rassen besonders häufig auftritt. Es gibt ebenfalls ähnliche Fehlbildungen, die andere Gelenke betreffen, oftmals den Ellenbogen. Sie können je nach ihrem Schweregrad zu massiven Beschwerden führen.

Gelenksdysplasie beim Hund

Gelenksdysplasie beim Hund / Foto: photographyMK – depositphotos.com

Haben Gelenke eine Fehlstellung, kann der Gelenkknorpel in Mitleidenschaft gezogen werden, was in der Folge zu einer Arthrose führt. Zu starke Belastung, Verletzungen oder Muskelschwund, herbei geführt durch zu wenig Bewegung, können ebenso für Arthrosen verantwortlich sein wie vererbte Faktoren. Ein steifer Gang oder auch unklare Lahmheit sind oftmals Anzeichen für Arthrose.

Bei einer Arthritis handelt es sich um einen entzündlichen Prozess, der im Gelenk entsteht. Das kann durch Infektionen oder Verletzungen passieren. Eine akute Arthritis führt oft zu starken Schmerzen und kann bis zu einer Bewegungsunfähigkeit gehen. Ist die Erkrankung chronisch, rufen oft nur bestimmte Umstände wie Nässe oder Kälte die Symptome hervor. Ebenso können Knochen von den Erkrankungen betroffen sein.

Besonders große Rassen sind für die Entwicklungsstörungen vom Skelett und Erkrankungen der Gelenke bekannt. Allerdings können durchaus auch kleinere Rassen unter Gelenkproblemen leiden.

Häufige Gelenkskrankheiten beim Hund

Am bekanntesten sind Hüftgelenks- (HD) und Ellbogengelenksdysplasie (ED). Beide können bereits im ersten Lebensjahr des Hundes festgestellt werden. Eine Dysplasie beschreibt die Fehlentwicklung von Gelenkbestandteilen. In der HD zeigt sich im Röntgenbild eine unterentwickelte Gelenkpfanne, in der der Gelenkkopf nicht optimal liegt. Bei der ED können es dagegen verschiedene Einzelerkrankungen sein. Ist die Verknöcherung gestört, kann das Ellbogengelenk durch einzelne Knorpelbestandteile geschädigt werden.

Das Radius-curvus-Syndrom ist in den Unterarmknochen für eine Beschädigung der Wachstumszone verantwortlich. Die beiden Knochen Elle und Speiche bilden den Unterarm. Wenn einer von den beiden Knochen verletzt wird, führt das zu einem unterschiedlich schnellen Wachstum. Das führt zu einem X-Bein und das Ellbogengelenk wird auf lange Sicht instabil.

Sehr große Rassen wie Dobermänner oder Deutsche Doggen leiden nicht selten unter dem sogenannten Wobblersyndrom. Bei dieser Erkrankung ist das Rückenmark im Bereich der Halswirbelsäule durch eine knöcherne Veränderung eingeengt. Das führt folglich zu beeinträchtigen Nervenleitbahnen, die eine wackelige Gangart zur Folge haben.

Bei kleineren Rassen kommt es zu anderen Erkrankungen, wie beispielsweise einer Patellaluxation. Dabei kann die Kniescheibe aufgrund von überdehnten Haltebändern aus dem Kniegelenk herausrutschen. Es kann auch zu einer Femurkopfnekrose oder Legg-Calvé-Perthes-Krankheit kommen. Dabei stirbt der Gelenkkopf am Oberschenkelknochen ab, wodurch die Funktionalität des Gelenkes verloren geht.

Der Gelenkknorpel wird krankhaft verändert, wenn Gelenke dauerhaft einer falschen Belastung unterliegen, die von verschiedenen Erkrankungen hervorgerufen werden. Zudem können Arthrose oder Arthritis in der Folge entstehen.

Ältere Hunde leiden oft unter Osteoarthrosen und Spondylosen, welche auch ohne Vorbelastung auftreten. Allerdings werden sie durch Fehlbildung in den Gelenken im Junghunde-Alter begünstigt.

Die Spondylose (auch Spondylosis deformans) ist eine Erkrankung der Wirbelkörper, die sich morphologisch verändern. Das elastische Bindegewebe verknöchert allmählich, wodurch es in der Beweglichkeit der Wirbelkörper zu einer starken Einschränkung kommt.

Vorbeugung von Gelenkproblemen beim Hund

Am wichtigsten ist die Vorbeugung durch ein leistungsangepasstes Muskelaufbau-Training. Zum Beispiel für Sportarten, die einen hohen Belastungsfaktor haben, wie Flyball oder Agility, gilt das ganz besonders.

Hier ist es wichtig, junge Hunde sehr langsam mit dem Training vertraut zu machen. Auf diese Weise können Verletzungen und Überbelastungen entgegengewirkt werden.

Ebenso wichtig ist eine artgerechte Fütterung mit hohem Fleischanteil, die individuell an jeden Hund angepasst werden muss. Dadurch kann Übergewicht verhindert werden.

Zudem bekommt der Hund alle wichtigen Mineralien, Vitamine und Nährstoffe, die er benötigt. Einen sehr positiven Einfluss auf die Gesunderhaltung hat eine ausreichende Versorgung mit Omega-3 Fettsäuren.

Beim Futter ist auch darauf zu achten, dass es nicht zu viel Energie enthält und der Hund nicht zu schnell wächst. Das kann seine Gelenke und Muskeln ebenfalls belasten. Daher ist bereits im jungen Alter auf die Wahl des richtigen Futters für Welpen zu achten.

Hund beim Tierarzt zur Gelenkuntersuchung

Hund beim Tierarzt zur Gelenkuntersuchung / Foto: AntonioGravante – depositphotos.com

Behandlung von Gelenkproblemen

Besteht der Verdacht, dass eine Erkrankung vom Bewegungsapparat vorliegt, ist auf jeden Fall ein Tierarzt zu konsultieren. Der Tierarzt stellt am ehesten die richtige Diagnose und klärt über mögliche Behandlungen auf.

Neben der medizinischen Behandlung können Physiotherapie, Naturheilkunde, Nahrungsergänzungsmittel und gelenkschonende Liegemöglichkeiten zum Einsatz kommen. Dazu zählen auch orthopädische Matratzen, welche bei Gelenkschmerzen deutlich lindernd wirken können. Das Schonen der Gelenke und das Vorbeugen von Liegeschwielen sind Vorteile einer othopädischen Hundematratze.

Viele Tiere bekommen durch Wärme bei arthritischen Erkrankungen eine Erleichterung. Das gute hierbei: es gibt spezielle Kissen, die Wärme gleichmäßig abgeben. Zur Muskelanregung und -entspannung können ebenfalls durchblutungsfördernde Gele und Salben zum Einsatz kommen.

Nahrungsergänzungsmittel können bei Arthrose helfen, den Knorpelabbau zu verlangsamen. Im Gelenkknorpel ist Glukosamin ein wichtiger Baustein. Auch die Symptome lassen sich durch schmerzlindernde und entzündungshemmende Kräuter lindern. Diese beeinflussen ebenfalls die Gelenkgesundheit durch die Förderung des Stoffwechsels.

Fazit zu Gelenkproblemen beim Hund

Oft lässt sich an der Art der Bewegung ablesen, welche Probleme der Hund hat. Steifheit, schwerfälliges Aufstehen sowie schmerzhaftes oder unregelmäßiges Laufen deuten auf Rückenschmerzen, Arthrose oder Hüftdysplasie hin.

Beobachten Sie regelmäßig, wie sich Ihr Hund verhält, aufsteht und läuft. Veränderungen lassen sich meist schneller bemerken, wenn man die gewohnten Bewegungsabläufe vom Hund im gesunden Zustand kennt. Bemerkt der Hundehalter Veränderungen im Bewegungsablauf sollte der nächste Weg direkt zum Tierarzt führen.

Wenn Sie auf Nahrungsergänzungen zurückgreifen möchten, so empfehlen wir die Verwendung von ausschließlich natürlichen Inhaltsstoffen. Unsere Empfehlung zur Vorbeugung von Gelenkproblemen ist das Produkt Bewegung-Fit von Anifit. Neben solchen Nahrungsergänzungsmitteln sind ausreichend Bewegung und eine artgerechte Ernährung ebenfalls wichtig.

Dein Autor auf 1a-hundefutter.de
Markus mit Holly
Als zertifizierter Ernährungsberater für Hunde liegt mir die artgerechte Ernährung unserer Vierbeiner ganz besonders am Herzen. Zusammen mit meinem vierbeinigen Testpersonal helfe ich auch dir dabei, das richtige Hundefutter für deinen Vierbeiner zu finden. Aus über 52 Testberichten findest du hier unseren Testsieger 2023. Und hier erfährst du mehr über uns.
1 Erfahrungsbericht
  1. Unsere Susi (Labrador, 8 Jahre) hat mittlerweile immer mehr mit Gelenkproblemen zu kämpfen. Sie läuft nicht mehr wirklich rund, auch ihre Hüfte hat eine leichte Schrägstellung. Wir füttern bereits ein gutes Nassfutter mit hochwertigen tierischen Eiweißen. Als Retriever ist sie natürlich eher von Gelenkproblemen betroffen, als es bei kleineren Rassen der Fall wäre. Wir glauben aber, dass sie als Welpe zu schnell gewachsen ist. Damals hat sie noch Trockenfutter bekommen, vielleicht hängt das ja zusammen. Jedenfalls werden wir bei unserem nächsten Hund (wir bekommen in knapp zwei Monaten einen Welpen) auf ein langsames Wachstum achten. Nur so können Gelenkprobleme vorgebeugt werden. Susi bekommt bereits natürliche Futterzusätze, wie Bierhefe, damit das Futter besser verwertet wird. Vielleicht wird sie ja wieder etwas agiler, wenn der neue Welpe im Haus ist.

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