Inulin im Hundefutter

Jede Packung Trockenfutter und jede Dose Feuchtfutter, die im Handel erhältlich sind, müssen eine genaue Deklaration tragen, die die Inhaltsstoffe auflistet. Neben Fleisch, Gemüse und Obst sind hier aber auch Stoffe zu finden, die viele Hundehalter nicht zuordnen können. Definitionen, die nach Chemie klingen verwirren und sorgen für Unsicherheit. Einer dieser Zusatzstoffe ist Inulin. Doch was steckt eigentlich hinter der Zutat Inulin?

Inulin im Hundefutter

Ballaststoff Inulin

Inulin ist ein natürlich vorkommender Ballaststoff und zählt als Präbiotikum. Ballaststoffe sind komplexe Kohlenhydrate aus pflanzlichen Nahrungsmitteln, welche die Darmtätigkeit positiv beeinflussen.

Wird Inulin vom Hund aufgenommen, so wird es im Verdauungstrakt von den Verdauungsenzymen nicht aufgeschlossen und im Dünndarm nicht aufgespalten. Es erreicht unverdaut den Dickdarm, wo es den Milchsäurebakterien als Nahrung dient und deren Wachstum fördert.

Das Inulin - übrigens nicht zu verwechseln mit dem Hormon Insulin - wird von den Mikrobiota zu mittelkettigen Fettsäuren abgebaut, welche den Darmzellen direkt als Energiequelle zur Verfügung stehen. Es unterstützt somit eine gesunde Darmflora und eine intakte Darmwand inklusive des dort ansässigen Teils des Immunsystems. Das richtige Verhältnis der Bakterien im Darm kann die Vermehrung von potenziellen Krankheitserregern begrenzen.

Nicht jeder Hund verträgt Inulin

Inulin kommt in der Natur in Pflanzen vor. Sie lagern es ein, um es zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Stoffwechsel einfließen zu lassen. Pflanzen, in denen Inulin vorkommt, sind Topinambur, Chicorée, Artischocke, Schwarzwurzeln, Löwenzahn oder die Pastinake.

Es handelt sich also hauptsächlich um Pflanzen, die in den Haushalten eher selten zu finden sind. Inulin hat einen süßlichen Geschmack, der das Futter für den Hund interessant machen kann.

Allerdings ist es nicht für jedes Tier gut verträglich. Symptome dafür können Durchfall oder stumpfes Fell sein. Lange Zeit war Inulin hauptsächlich jenen Futtersorten zugesetzt, die nicht besonders hochwertig und damit auch sehr günstig waren. Aber auch in sehr hochwertigen Alleinfuttermitteln ist der Ballaststoff zum Teil zu finden. Inulin ist nicht immer auf den ersten Blick auf den Futterdeklarationen erkennbar.

Markenfutter mit Inulin

Futtermittelhersteller wie Josera und Christophorus verwenden Chicoréewurzel als Gemüsezusatz. Dieses Gemüse ist einer der wichtigsten Inulin-Lieferanten. Zumeist wird die Wurzel für Hundefutter zu Pulver verarbeitet.

Der Vorteil von Chicorée ist, dass ihn auch empfindliche Hunde meist gut vertragen. Firmen wie Wolfsblut oder Terra Canis setzen dagegen auf die Zugabe von Topinambur. Topinambur ist die Wurzelknolle einer Pflanze, die zur selben Gattung wie die Sonnenblume zählt. Sie stammt ursprünglich aus Amerika.

Im Gegensatz zu anderen Knollenfrüchten enthält sie keine Stärke, welche den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, sondern Inulin. Sie wird daher gerne von Diabetikern als Alternative zur Kartoffel eingesetzt und zeichnet sich durch einen nussigen, leicht süßlichen Geschmack aus.

Ganz nebenbei beinhaltet Topinambur auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Wer sicher gehen möchte, dass die Futterwahl auf ein Futter ohne Zusätze fällt, entscheidet sich zum Beispiel für ein hochwertiges Nassfutter mit offener und transparenter Deklaration aller Zutaten und Zusatzstoffe.

Weitere Zusätze im Hundefutter

Neben dem natürlichen und die Darmflora unterstützenden Inulin gibt es leider auch eine Vielzahl künstlicher Zusatzstoffe, welche in Futtermitteln eingesetzt werden. Zu den unerwünschten Zusätzen zählen unter anderem künstliche Aroma- und Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Zucker, Lockstoffe oder Konservierungsstoffe.

Auch die Bezeichnungen pflanzliche und tierische Nebenerzeugnisse in der Zutatenliste sollten genauestens analysiert werden, da es sich dabei um billige Abfall- und Füllstoffe handelt. Achte daher auf eine offene Deklaration und qualitativ hochwertige Futtermittel.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist Inulin?

Inulin ist ein Ballaststoff, also ein natürlich in Pflanzen vorkommendes Kohlenhydrat. Es kann vom Hund nicht verdaut werden, dient aber den Darmbakterien als Nahrung und wird daher als Präbiotikum eingesetzt.

Ist Inulin im Hundefutter gesund?

Inulin gilt als Präbiotikum und unterstützt eine gesunde Darmflora. In geringen Mengen stellt es daher eine sinnvolle Ergänzung auf dem Speiseplan deines Hundes dar. Bei übermäßigem Einsatz können jedoch Blähungen auftreten.

1 Erfahrungsbericht
  1. Auf unserem Hundefutter steht auch Inulin als Inhaltsstoff. Unser Hund verträgt das Futter super. Und wenn Inulin dann noch eine positive Auswirkung auf die Darmflora meines Hundes hat, dann stört es mich nicht. Wenn der Hersteller es schon ordentlich deklariert und dem Futter beimischt, dann wird er sich wohl etwas dabei gedacht haben. Für mich ist Inulin also ein Zusatzstoff, der auch einem guten Hundefutter beigemischt werden darf. Da gibt es noch ganz andere Zusätze, wie Zucker oder Geschmacksverstärker, die in einem Hundefutter so gar nichts zu suchen haben.

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