Verstopfung beim Hund: Symptome, Ursachen und Erste Hilfe

Das tägliche Spazierengehen mit dem geliebten Vierbeiner offenbart ab und an so manches Problem. Denn der Kot-Absatz gibt oft Aufschluss darüber, wie es dem Tier geht. So zeigt sich dabei zum Beispiel auch Verstopfung beim Hund.
Hund kotet in die Natur

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Symptome einer Verstopfung beim Hund

Leidet der treue Begleiter unter Verstopfung, zeigt sich dies schlichtweg daran, dass er keinen oder nur schwer Kot absetzen kann. Egal, wie oft er in die typische Hockstellung geht und es versucht. Und kommt doch bei den zahlreichen Versuchen etwas heraus, ist die Menge äußerst gering und noch dazu sehr hart und trocken.

Bei Verstopfung fällt es definitiv auf, dass der Vierbeiner Probleme und manchmal sogar auch Schmerzen hat. Manchmal geht Verstopfung auch mit Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen einher.

Die verschiedenen Arten

Es wird zwischen zwei Arten der Verstopfung unterschieden: einer akuten und einer chronischen. Die akute Verstopfung beginnt plötzlich. Und kann so schnell wie sie kam auch wieder verschwunden sein. Bei der chronischen Variante tritt die Verstopfung über einen längeren Zeitraum regelmäßig auf.

Bei beiden Verstopfungs-Arten ist der Ablauf ähnlich. Die Nahrung wird vom Tier aufgenommen, verdaut und im Darm kommt es zu Problemen. Der Nahrungsbrei wird nur noch sehr langsam weitergeleitet, es kommt zu einer Art Stau. Dabei wird der verdauten Nahrung Wasser entzogen, was das Problem weiter verstärkt.

Besonders bei chronischer Verstopfung kann es durch den Nahrungsbrei-Stau zu einer Dehnung des Dickdarms führen. Ist diese stark ausgeprägt, können die Schäden dauerhaft und nicht mehr zu beheben sein. Die Folgen für den Hund sind dann dauerhafte Schmerzen beim Kotabsatz und weitere Probleme. Der Gang zum Tierarzt ist deshalb bei wiederkehrender Verstopfung definitiv zu empfehlen. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig den Gang zum Tierarzt antreten.

Ursachen

Grundsätzlich sagt der Hundekot viel über die Gesundheit des Hundes und die Futterqualität aus. Kommt es jedoch zu keinem Kotabsatz, so kann es an einer Verstopfung liegen. In den meisten Fällen sind die Ursachen für Verstopfung beim Hund harmlos und leicht zu beheben. So zum Beispiel

  • Bewegungsmangel – ein Mangel an Bewegung lässt den Hundedarm träge werden. Probleme beim Weitertransport des Nahrungsbreis und somit Verstopfung sind die Folge
  • falsches Futter – ob falsch gefüttert oder ein gestohlener Snack, auch falsches Futter oder zu viele Futterknochen können zu Darmproblemen wie Verstopfung führen
  • zu wenig Flüssigkeit – trinkt der Hund zu wenig, kann auch dies eine Ursache für die Beschwerden sein
  • Medikamente – Schmerzmittel, Antiallergika oder auch Beruhigungsmittel können als Nebenwirkung für Verstopfung sorgen

Doch nicht immer ist die Verstopfungsursache so harmlos. Auch andere Gründe können dazu führen.

  • Erkrankung der Schilddrüse
  • Becken-Probleme
  • Tumor am After oder im Darm
  • Vergrößerung der Prostata
  • Störung des Stoffwechsels
  • verschluckter Fremdkörper
  • psychische Probleme
  • und anderes

Besonders bei einem verschluckten Fremdkörper ist der rasche Gang zum Tierarzt wichtig. Denn hier kann es zum Darmverschluss kommen, welcher für den Hund lebensgefährlich ist. Nur eine Operation kann hier meistens Abhilfe schaffen.

Was sagt uns der Hundekot über Gesundheit des Hundes

Gesundheit und Futterqualität lassen sich gut über den Hundekot ermitteln / © Amaviael – depositphotos.com

Für Verstopfung beim Hund kommen also zahlreiche Ursachen infrage. Auch Schmerzen beim Kot absetzen können zu Verstopfung führen oder diese verschlimmern. Wichtig ist somit, genau auf das Verhalten des vierbeinigen Lieblings zu achten. Verhält er sich normal? Oder gibt es Auffälligkeiten wie

  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Koliken
  • „Schlittenfahren“
  • Antriebslosigkeit
  • Schmerzen beim Lösen

Sollten neben der Verstopfung eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. In vielen Fällen handelt es sich nur um eine kurze, temporäre Verstopfung. Wie bei uns Menschen kann diese auch bei Hunden auftreten. In vielen Fällen ist es mit etwas Bewegung, hochwertigen Ölen oder einem Futterwechsel getan. Für eine gute und gesunde Verdauung empfehlen wir die Verwendung eines artgerechten und gesunden Nassfutters. Unsere Empfehlungen finden Sie im Nassfutter Test. Wenn Sie Ihren Hund trocken ernähren, so achten Sie stets darauf, dass der geliebte Vierbeiner ausreichend Trinkwasser erhält. Selbes gilt natürlich auch bei anderen Fütterungsarten, insbesondere aber bei einer Trockenfütterung.

Hilfe bei Verstopfung beim Hund

Handelt es sich lediglich um eine leichte Verstopfung, löst sich diese meist von alleine. Auch Hausmittel können in so einem Fall helfen. So zum Beispiel

  • die Gabe von Joghurt, Milch, Öl, Flohsamenschalen oder Leinsamen
  • ausreichend Bewegung
  • Ernährungsumstellung mit mehr Nassfutter
  • Verzicht auf das Verfüttern von Knochen
  • Vermeidung von Stress

Milch, Joghurt, Öl sowie Leinsamen oder auch Flohsamen wirken wie ein natürliches Abführmittel. Das Öl sollte bestenfalls gleich am Morgen in der Menge von einem Teelöffel unter das normale Futter gemischt werden. Zeigt es keine Wirkung, wird dies bei der Fütterung am Nachmittag und auch am Abend wiederholt.

Ist Bewegungsmangel der Auslöser für die Verstopfung, kann vermehrte Bewegung und eine gesteigerte Aktivität helfen. Dies regt nicht nur den Darm an, sondern sorgt auch für zahlreiche Gelegenheiten zum Kot lassen.

Langanhaltende oder gar wiederkehrende Verstopfungen müssen unbedingt mit dem Tierarzt abgeklärt werden. Folgende Informationen sind für den Veterinär wichtig:

  • Dauer der Verstopfung
  • Häufigkeit der Verstopfung
  • Ernährung des Hundes
  • Veränderungen im Leben des Hundes

Hat der Hundehalter eine Vermutung, was die Verstopfung ausgelöst haben könnte, sollte er diese definitiv dem Tierarzt mitteilen. Es folgt die körperliche Untersuchung des Vierbeiners, wozu auch eine Ultraschalluntersuchung, das Röntgen und ein Bluttest gehören. Anschließend legt der Veterinär die Therapie fest. Diese kann, je nach Verstopfungsursache, vom einfachen Einlauf, über die Ernährungsumstellung bis hin zur Operation reichen.

Aktiver Hund in den Wiesen

Viel Bewegung und Aktivität können einer Verstopfung vorbeugen / © Ksuksann – depositphotos.com

Verstopfung beim Hund vorbeugen

Am besten ist es allerdings, einer Verstopfung beim Hund vorzubeugen. Und das ist gar nicht einmal so schwer. In vielen Fällen ist es damit getan und der Hund leidet nie oder nur selten an Verstopfungen.

Am wichtigsten ist es, dem Vierbeiner Ruhe für sein wichtiges Geschäft zu gönnen. Die Ernährung sollte ballaststoffreich sein mit einem hohen Gehalt an Rohfaser, denn sie bindet Wasser und sorgt für eine verbesserte Darmtätigkeit. Hochwertiges Hundefutter gewährleistet eine ausgewogene und ideal auf den Hund abgestimmte Ernährung. Knochen sollten nicht zu häufig gefüttert werden, stärken auf der anderen Seite jedoch das Gebiss und sind ein gesunder Calcium-Lieferant.

Ausreichend Bewegung ist für eine gesunde Darmtätigkeit das A und O. Lange Spaziergänge oder auch Hundesport machen Spaß und schützen vor Übergewicht und Verstopfung.

Manche Hunde reagieren äußerst sensibel auf Stress oder Veränderungen. Spazieren gehen ohne Zeitdruck sowie eine lange Gewöhnungsphase an Veränderungen sind hier wichtig, um Verstopfung vorzubeugen.

Kurzes Fazit
Verstopfung beim Hund ist eine unschöne Sache. Doch oftmals sind nur harmlose Gründe die Ursache dafür. Hier können Zeit oder auch Hausmittel wie beispielsweise Joghurt, Öl oder Leinsamen helfen. Kommt es immer wieder zu Verstopfung oder hält sie länger an, ist der Gang zum Tierarzt angeraten.

Doch es muss erst gar nicht zur Verstopfung kommen, denn es gibt Möglichkeiten zur Vorbeugung. Dazu zählen unter anderem ausreichend Bewegung und die Gabe von hochwertigem Hundefutter. All dies sorgt für einen glücklichen und gesunden Hund.

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