Eine der beliebtesten Hundefutter auf dem Markt: die Marke Pedigree. Im Pedigree Hundefutter Test prüfen wir für dich die Futterqualität, informieren über die Markenphilosophie und berichten über unsere Erfahrungen aus der Testfütterung. Wie gut ist Pedigree Hundefutter?
Pedigree Hundefutter: Wie gut ist es wirklich?
Ein jeder Hundebesitzer wird in seinem Leben mit Sicherheit schon einmal von der Marke Pedigree gehört haben. Doch wusstest du zum Beispiel, dass die Marke zum Mars-Konzern gehört? Ebenso zählen Royal Canin, Nutro und Cesar zur Mars GmbH. Ob ein Konzern sowohl Schokoriegel als auch gesundes Hundefutter herstellen kann, wollen wir in diesem Testbericht für dich herausfinden.
Wir haben für dich recherchiert, Zusammensetzungen geprüft, eine Dose des Pedigree-Nassfutters gekauft und im Anschluss eine Testfütterung vollzogen. Bevor wir zu unseren Erfahrungen mit dem Pedigree Hundefutter kommen, folgen vorab ein paar Fakten zur Marke Pedigree.
Informationen zu Pedigree
Der Hersteller gibt auf seiner Webseite zur Marke Pedigree (pedigree.de) folgende Qualitätsversprechen: das Pedigree Hundefutter ist zu 100 Prozent ernährungsphysiologisch komplett, es kommt ohne künstliche Aromastoffe aus, es befinden sich mehr Fleisch als weitere Zutaten in den Dosen, es wird von Tierärzten entwickelt, es werden Proteine in bester Qualität verarbeitet, es gibt 20 Qualitätskontrollen, die Fleischzutaten sind zurückzuverfolgen, es gibt regelmäßige und unabhängige Kontrollen, es wird nur Futter produziert welches im eigenen Namen verkauft wird und es gibt hohe Lieferantenstandards.
Viele Qualitätsversprechen, die sich alle auf den ersten Blick gut anhören. Regelmäßige Kontrollen sind jedoch üblich in der Futterbranche, wenn nicht gar verpflichtend. Dass kein Futter für andere Marken produziert wird, spielt für die eigene Futterqualität aus unseren Augen keine Rolle. Zudem sei das Futter zu 100 Prozent ernährungsphysiologisch komplett. Was gut klingt, ist im Grunde vollkommen logisch. Würde ein Hundefutter, zum Beispiel nach den Vorgaben der FEDIAF, nicht alle Nähr- und Mineralstoffe enthalten, so wäre es kein Alleinfuttermittel.
Die Rückverfolgbarkeit der Zutaten ist interessant, denn hier spielt die Herkunft der Zutaten eine wesentliche Rolle. Laut Pedigree stammen rund 85 Prozent der tierischen Zutaten aus Europa, der Rest aus unter anderem Argentinien und Neuseeland. Dies gilt unter anderem für eine Herstellung im norddeutschen Verden, wo auch unsere Dose produziert wurde. Kurze Transportwege klingen für uns anders.
Dass das Futter mit Tierärzten entwickelt wird, ist für uns persönlich kein Qualitätskriterium. Zum einen weil Mars selbst etliche Tierkliniken besitzt, zum anderen weil Chemie und gesunde Ernährung für uns zwei Paar Schuhe sind. Uns wurde zudem schon des Öfteren minderwertiges Futter beim Tierarzt angeboten. Und diese Erfahrungen teilen viele Hundehalter, was wir aus direkten Gesprächen wissen.
Dass Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse am stärksten in der Dose vertreten sind, ist für uns ein gutes Zeichen. Zumindest dann, wenn die Deklaration und die Qualität stimmen. Leider bezieht sich Pedigree hier nicht auf das Trockenfutter, sondern lediglich auf das Dosenfutter. Beim Trockenfutter seien es rund 20 Prozent Fleischgehalt.
Dass keine künstlichen Aromastoffe verwendet werden, ist ebenfalls ein gutes Qualitätsversprechen. Doch wie schaut es mit weiteren Zusatzstoffen aus? Warum distanziert sich Pedigree hier nicht auch von Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Bindemitteln, Geschmacksverstärkern und weiteren unnatürlichen Zutaten?
Darüber hinaus kann man sich auf der Webseite von Pedigree über eine Adoption von Hunden informieren. Mit Fílos haben wir selbst einen Hund aus dem Tierschutz gerettet, daher finden wir derartige Aktionen super. Pedigree setzt sich das ehrgeizige Ziel, dass bis 2030 alle Hunde auf der ganzen Welt ein liebevolles Zuhause haben. Schließlich würde jeder Hund ein liebevolles Zuhause verdienen. Wir teilen die Meinung von Pedigree und loben den Einsatz.
Doch ist das ganze Thema Tierschutz bei Pedigree eigentlich nur eine Art Greenwashing? Sicher ist, dass wir dadurch ein positiveres Bild zur Marke Pedigree erhalten. Aber während der Mars-Konzern selbst offenlegt, keine Tierversuche durchzuführen, wurde der Konzern in der Vergangenheit von der Tierschutzorganisation PETA diesbezüglich beschuldigt. Wir erlauben uns ausdrücklich kein Urteil, jedoch finden sich weder die Mars GmbH noch Pedigree, oder andere bekannte Marken des Konzerns, auf der Liste tierversuchsfreier Tiernahrung von PETA.
Pedigree bietet sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter und verschiedene Snacks für Hunde an. Dabei gibt es zum Teil Produkte speziell für kleine, mittelgroße und große Hunderassen. Ebenso hat Pedigree verschiedene Lebensphasen speziell abgedeckt: Welpen, Adult und Senior.
Zu kaufen gibt es die Pedigree Hundenahrung in diversen Fachmärkten und Onlineshops. Sowohl das Trockenfutter als auch das Nassfutter ist je nach Sorte in verschiedenen Größen verfügbar. Wir haben uns für diesen Testbericht die Nassfuttersorte mit 3 Sorten Geflügel gekauft, diese ist sowohl in 400g als auch in 800g verfügbar. Pedigree nehmen wir jedoch nicht in unseren Trockenfutter Test auf, denn auf den ersten Blick fanden wir bei einer Sorte als Hauptzutat Getreide (in undefinierter Menge), Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse mit maximal 20 Prozent und zeitgleich schlecht deklariert und weitere Kritikpunkte. Für uns kam aus diesem Grund keine Testfütterung infrage.
Pedigree Nassfutter Test
Ein Qualitätsversprechen von Pedigree heißt: Mehr Fleisch als andere Zutaten in der Dose. Zur Erweiterung unseres Nassfutter Tests haben wir uns daher ein Pedigree Nassfutter gekauft.
Werfen wir vorab einen Blick auf die Zusammensetzung des von uns gekauften Futters, die uns am meisten über das Innenleben der Dose und damit über die Futterqualität verrät:
» Pedigree mit 3 Sorten Geflügel: Fleisch und tierische Nebenprodukte (51%, 95% natürlich*; u.a. eine Mischung aus Huhn, Truthahn und Ente 12%, und Leber 4%), Getreide, Mineralstoffe, pflanzliche Eiweißextrakte, pflanzliche Nebenerzeugnisse (u.a. getrocknete Rübenschnitzel 0,5%). * Natürliche Zutaten
In den analytischen Bestandteilen dieser Sorte finden wir 8,7% Protein und 5,3% Fettgehalt bei einer Feuchte von 80,5%. Ergänzt wird das Futter mit sowohl ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen (wie Vitamin D3 und Jod) als auch mit technologischem Zusatzstoff, hier Cassia-Gum. Letzteres wird als Bindemittel eingesetzt.
Das hier vorgestellte Alleinfuttermittel für ausgewachsene Hunde hat einen Fleischgehalt von 51 Prozent, ein guter Wert. Erschreckend schlecht wird jedoch der Fleischgehalt deklariert. Insgesamt fehlt es uns an Transparenz bei der Deklaration der Zutaten im Futter. So stellen wir uns unter anderem folgende Fragen:
» Wenn 95% des Fleischgehaltes natürliche Zutaten sind, was sind die fehlenden 5 Prozent?
» Von welcher Tierart stammt die Leber?
» Welche Tierarten befinden sich alle im Futter?
» Welche tierischen Nebenerzeugnisse werden verarbeitet? Handelt es sich um hochwertige Innereien oder billige und minderwertige Schlachtabfälle?
» Wie hoch ist der Anteil an Muskelfleisch im Futter?
» Woraus werden die pflanzlichen Eiweißextrakte gewonnen?
» Wieviel und welches Getreide wird verarbeitet und wieviel von welcher Sorte?
» Welche pflanzlichen Nebenerzeugnisse werden noch verarbeitet und wieviel?
Wir sind enttäuscht von der fehlenden Transparenz bei der Deklaration der von uns gekauften Sorte. Die Sorte heißt mit 3 Sorten Geflügel. Diese werden mit Huhn, Truthahn und Ente zwar genannt, enthalten jedoch zusammen nur 12 Prozent. Selbst hier wird nicht deklariert, welche tierischen Zutaten vom deklarierten Geflügel verarbeitet werden.
Hunde können Getreide in geringen Mengen zwar in der Regel problemlos verarbeiten, es sollte nach Möglichkeit jedoch glutenfrei sein. Auch um die Chance auf Unverträglichkeiten und allergische Reaktionen zu minimieren. Im vorgestellten Futter finden wir Getreide an zweiter Stelle der Zusammensetzung. Aber ob es sich nun um Reis, Weizen, Mais, Gerste oder etwas anderes handelt, das erfahren wir nicht. Ebenso erhalten wir keine Mengenangaben.
Besonders ernährungssensible Hunde könnten mit dem Pedigree Nassfutter ein Problem bekommen. Schließlich weiß man anhand der Zusammensetzung nicht einmal, welche Einzelzutaten sich alle im Futter befinden. Theoretisch wäre es sogar denkbar, dass Pedigree in jeder Charge andere Zutaten verwendet. Also beispielsweise andere Tierarten, andere Nebenprodukte oder anderes Getreide. Zum Beispiel das, was gerade günstig und verfügbar ist. Bei einer derartig schwammigen Deklaration der Zutaten könnte man die Zutaten also problemlos ändern, solange die angegebenen analytischen Werte ebenso gleichbleiben.
Anbei die Fütterungsempfehlung (Richtwerte) zur genannten Sorte, welche wir auf dem Etikett des Nassfutters fanden:
Gewicht des Hundes (in kg) | Tagesbedarf (in g) |
5 | 350 bis 400 |
10 | 600 bis 700 |
20 | 1.000 bis 1.100 |
30 | 1.400 bis 1.500 |
Unser Fílos müsste mit seinen 15kg der Fütterungsempfehlung nach in etwa zwischen 800 und 900 Gramm Nassfutter am Tag bekommen. Geht man davon aus, dass der Empfehlung ein normal aktiver Hund zugrunde liegt, so müsste Fílos bei seiner erhöhten Aktivität sogar noch mehr Futter erhalten. Als Vergleich: bei seinem aktuellen Nassfutter bekommt er 600g am Tag, an aktiven Tagen ergänzt mit etwas Flocken und Ölen. Es scheint als wäre das Pedigree im Vergleich weniger gut zu verwerten oder weniger nahrhaft, sodass eine größere Menge von Nöten ist, um den Tagesbedarf zu decken.
Da wir einen Großteil der Zutaten im Futter nicht einmal kennen, kommt für uns keine dauerhafte Fütterung infrage. Eine kurze Testfütterung haben wir jedoch durchgeführt, auch um die Akzeptanz zu prüfen. Zudem haben wir die Dose geöffnet, um einen Eindruck vom verarbeiteten Produkt zu erhalten.
Sowohl oben als auch unten in der Dose befand sich Gelee, welches aufgrund des Bindemittels jedoch fest gewesen ist. Das Futter selbst roch frisch und nach Fleisch. Wir entdeckten zudem einige viereckige Stücke. Um was es sich dabei handelt, können wir jedoch nicht beurteilen. Fílos hat die Pedigree Dose zwar nicht auf einmal bekommen, auch um eine mögliche Darmreaktion zu verhindern, akzeptiert hat er das Pedigree Nassfutter jedoch direkt. Der Akzeptanztest gilt somit als bestanden.
Fazit: Unsere Erfahrung mit Pedigree
Pedigree schreibt auf der eigenen Webseite stets von Qualtiät und Qualitätsversprechen. Doch was sich gut liest, ist unserer Ansicht (zumindest teilweise) nur Fassade. Es wirkt, als würde Pedigree eine im Grunde minderwertige Futterqualität schönreden wollen. So soll Getreide den Hund dazu bewegen, Lust auf einen Speziergang zu bekommen. Zucker sei in geringen Mengen nicht schädlich und wäre ein natürlicher Farbstoff, außerdem ohnehin nur in einigen Produkten hinzugesetzt. Pflanzliche Nebenprodukte seien in den richtigen Mengen nützlich. Zudem würde sich Pedigree mit der Deklaration zum Beispiel beim Fleischgehalt an gesetzliche Vorgaben halten. Hähnchenbrust sei dabei nur ein Genuss für Menschen, nicht jedoch das Beste für Hunde. Und so weiter.
Die Qualitätsversprechen waren unserer Ansicht nach nur heiße Luft und wenig aussagekräftig, die Deklarationen alles andere als transparent. Somit lässt sich die Qualität des Pedigree Hundefutters abschließend nicht bewerten. Für unseren Hundefutter Test verzichten wir an dieser Stelle dementsprechend auf ein Testsiegel mit abschließender Bewertung. Zusammenfassend lassen sich unsere Erfahrungen mit dem Pedigree Hundefutter nicht mit unseren Ansichten einer gesunden und artgerechten Hundeernährung vereinen.
Gerne sind wir zu einem Update des Testberichts bereit, wenn Pedigree in Zukunft sowohl transparenter deklariert als auch mehr Informationen zur Qualität und Herkunft der Zutaten nennt. Am Ende entscheidest jedoch ohnehin du, was dein Hund zu fressen bekommt. Im verlinkten Shop kannst du dich über das Sortiment von Pedigree informieren.
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Wie ist es bei dir? Hast du bereits Erfahrungen mit dem Pedigree Hundefutter gemacht? Sind dir eine transparente Deklaration und genaue Angaben beim Hundefutterkauf ebenso wichtig? Oder ist es dir wichtiger, dass es deinem Hund schmeckt und das Futter verträgt? Wir freuen uns über deinen Kommentar.