Manchmal muss im Laufe eines Hundelebens das gewohnte Futter abgesetzt und durch ein anderes ersetzt werden. Gründe können Krankheiten, veränderter Bedarf oder schlichtweg der sich ändernde Gusto des Hundes sein. Nun mag sich der eine oder andere Hundebesitzer vorstellen, dass dies ganz einfach funktioniert. Das eine Futter kommt weg, das neue in die Futterschüssel. Doch so einfach ist das nicht immer. Bei vielen Hunden muss bei einer Futterumstellung einiges beachtet werden.
Rasche Umstellung
In der Welt der Hunde gibt es ebenso, wie bei den Menschen, Tiere die gesundheitlich sehr robust sind. Andere Hunde dagegen sind sehr sensibel und jede Kleinigkeit sorgt für Probleme. Hundebesitzer, die das Glück haben mit einem unempfindlichen Hund zu leben, können eine Futterumstellung abrupt vornehmen. Das bedeutet, dem Hund wird keine Zeit eingeräumt, damit er sich an sein neues Futter gewöhnen kann. Er bekommt einfach das neue Futter vorgesetzt. Die meisten Tiere vertragen diese Umstellung ohne Probleme. Dennoch muss der Hund in den ersten Tagen beobachtet werden. Es kann unter Umständen zu Verstopfung oder Durchfall kommen. Ebenso kann der Hund in den ersten Tagen das Futter verweigern. Bei guten Fressern ist dies aber eher selten.
Langsame und schonende Umstellung
Zumeist mutet man dem Hund aber eine abrupte Futterumstellung nicht zu. Eine stufenweise Umstellung ist zumeist für das Tier viel angenehmer. Bei dieser Variante werden die alte und neue Futtersorte gemischt. Dazu wird die alte Futtersorte täglich reduziert. Stattdessen kommt immer mehr von der neuen Futtersorte dazu. Ideal ist es, wenn mit einem Verhältnis 1:3 gestartet wird. Das heißt ein Teil neues Futter, drei Teile altes Futter. Das Verhältnis wird dann zwei- oder dreitäglich verändert, bis nur mehr die neue Futtersorte gegeben wird. Diese Methode ist im Prinzip für alle Hunde geeignet, die nicht sehr sensibel reagieren. Hunde, die extrem sensibel oder gesundheitlich angeschlagen sind, sollten noch langsamer umgestellt werden. Hundebesitzer sollten in diesem Fall das alte Futter täglich durch kleinste Mengen des neuen Futters ersetzen. Diese Prozedur ist langwierig, aber oft die einzige Möglichkeit für empfindliche Tiere.
Welche Probleme können auftreten?
Bei einer Futterumstellung sollte stets auf die Verdauung des Tieres geachtet werden. Es kann zu Verstopfung, Durchfall, breiigem Kot oder Blähungen kommen. Diese Beschwerden können nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Wenn sie dies nicht tun, belässt man die derzeitige Mischung und gibt für einige Tage kein neues Futter dazu. Verschwinden die Beschwerden, kann mit der Futterumstellung fortgesetzt werden. Verschwinden sie nicht, muss langsam wieder auf die alte Sorte umgestellt werden. Es könnte sein, dass die neue Sorte für den Hund nicht gut verträglich ist. Gründe für die Verdauungsbeschwerden kann die veränderte Zusammensetzung der Futtersorten sein. Durch diese muss sich der Stoffwechsel umstellen und dies kann kurzfristige Probleme verursachen. Bei den heute erhältlichen Qualitätsfuttersorten treten jedoch selten schwerwiegende Probleme auf. Zeigt der Hund während der Umstellung deutliche Symptome, kann dies auch ein Zeichen für eine Unverträglichkeit oder Futtermittelallergie sein.
Umstellung von Nass- auf Trockenfutter
Schwieriger und langwieriger kann sich die Umstellung von Nass- auf Trockenfutter gestalten. Der Körper und der Stoffwechsel des Tieres sind auf Nassfutter eingestellt. Beim Verdauungsvorgang wird dem Nahrungsbrei Wasser entzogen, das ja im Nassfutter in großen Mengen enthalten ist. Erhält der Hund plötzlich Trockenfutter, muss der Hundekörper Wasser zur Verfügung stellen. Dies beeinträchtigt den Wasser- und den Elektrolythaushalt des Tieres. Hundehalter, die eine derartige Umstellung planen, sollten dem Hund deutlich mehr Zeit für die Umstellung zugestehen. Darüber hinaus ist es besonders wichtig, dass stets frisches Trinkwasser zur Verfügung steht. Bei jeder Futterumstellung sollte stets auch auf die richtige Futtermenge geachtet werden, damit der Nährstoffgehalt auch dem Bedarf des Hundes entspricht. So funktioniert die Umstellung absolut problemlos.
Wir haben unseren Jacky von Trockenfutter auf Nassfutter umgestellt. Auch aufgrund des Unterschieds in der Qualität wurde bei ihm eine Entgiftung ausgelöst. Diese hat sich durch weichen Stuhl bemerkbar gemacht. Zu Beginn haben wir das neue Futter mit Kartoffelbrei gemischt. Dabei haben wir über zehn Tage hinweg den Anteil des neuen Futters immer stückweise erhöht. Mittlerweile füttern wir zwei Drittel Nassfutter und ein Drittel Flocken. Diese weichen wir zuvor in etwas warmen Wasser auf. Er verträgt das neue Futter super. Der weiche Stuhl ist weg und auch sein Fell wirkt glänzender und gesünder. Wir können es jedem nur empfehlen. Jedoch sollte man sich für eine Umstellung ein paar Tage Zeit nehmen. Besonders dann, wenn zuvor trockene Kost gegeben wurde.
Ich habe bei meiner Australian Shepherd Hündin vor einigen Wochen das Hundefutter umgestellt. Sie bekam vorher ein Trockenfutter von Royal Canin. Aufgrund einer Unverträglichkeit haben wir das Futter auf ein hochwertiges Nassfutter gewechselt. Bei der Futterumstellung haben wir ebenfalls die Probleme mit Durchfall und weichem Stuhlgang feststellen können. Zunächst dachten wir es lege am neuen Futter, jedoch ist es bei einer Futterumstellung anscheinend normal. Nach ein paar Tagen hat sich das Problem gelöst und unserer Leila geht es mittlerweile wieder super. Bei der nächsten Futterumstellung sind wir schlauer – danke für die Tipps! Liebe Grüße, Manuela aus Stuttgart